• 29.08.2010 01:37

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Williams: Barrichello für 2011 gesetzt

Rubens Barrichello hat in Spa-Francorchamps wieder einmal seinen Wert für Williams bewiesen und wird wohl auch 2011 beim britischen Team bleiben

(Motorsport-Total.com) - Zwar hat Williams noch nicht offiziell bekannt gegeben, welche Fahrer 2011 für das Team an den Start gehen werden, doch vieles deutet darauf hin, dass an der aktuellen Besetzung nichts geändert wird. Man sei sowohl mit Rubens Barrichello als auch mit Nico Hülkenberg "sehr zufrieden", betont Teamchef Frank Williams.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

300 and counting: Rubens Barrichello hat noch lange nicht genug...

"Wir schätzen unsere Fahrer sehr, besonders Rubens. Er hat ein unglaubliches technisches Verständnis und bringt sich stark ins Team ein", lobt der Brite den Routinier im Team, der heute in Spa-Francorchamps seinen (nach eigener Zählung) 300. Grand Prix bestreiten wird. Auch Sam Michael ist von Barrichello überzeugt und sagt: "Dieses Wochenende hat er sich in schwierigen Situationen wieder sehr gut geschlagen."#w1#

Lob für den 300er-Jubilar

"Er hat sich schon das ganze Jahr als hilfreich für uns erwiesen. Er schiebt unsere Programme an und ich kann ihn wirklich nur loben", streut Michael dem 38-Jährigen Rosen. "Seine Erfahrung bringt viel, weil er sagen kann, ob etwas gut ist oder nicht. Jedes Mal, wenn wir an seiner Einschätzung gezweifelt haben, hatte er recht. Wenn das ein paar Mal passiert, gewinnt man Vertrauen. Dadurch können wir sehr schnell reagieren, wenn er jetzt etwas sagt."

Barrichello sagt selbst, dass er auch in Michael Schumachers derzeitigem Alter (41) noch Formel 1 fahren möchte. Sollte es tatsächlich so kommen, wäre er bis mindestens 2013 mit von der Partie. Aber: "Das glaube ich nicht", winkt Williams ab. "Zwei Dinge werden ihn davon abhalten. Eines Tages wird er sich sagen: 'Nicht schon wieder!' Oder er findet heraus, dass er nicht mehr so schnell ist, wie er einmal war. Aber er ist wirklich sehr schnell."

Im gestrigen Qualifying sogar schnell genug für den siebten Startplatz; auch Hülkenberg schaffte als Neunter den Sprung in die Top 10. Das ist insofern besonders erfreulich, als Spa-Francorchamps mit seinen langen Geraden im Vorjahr Gift für die Williams-Aerodynamik war. Zudem gilt der Cosworth-Motor nicht unbedingt als Kraftpaket. Trotzdem kam das gestrige Ergebnis für Michael nicht unbedingt überraschend.


Fotos: Williams, Großer Preis von Belgien, Samstag


Probleme an Barrichellos Auto

"Wir haben damit gerechnet, dass Nico in die Top 10 fahren würde", behauptet der Australier. "An Rubens' Auto hatten wir bis heute Morgen viele Probleme, sodass wir zwischen Freiem Training und Qualifying einiges geändert haben. Wir wussten also, dass Rubens auch stark sein würde, wenn das Auto passt. Nach dem gestrigen Tag ist es erfreulich, beide Autos in den Top 10 zu haben. Ich glaube, dass wir das auch in einem reinen Trockenqualifying geschafft hätten."

Dafür, dass beide Williams-Piloten in Q3 nur einen Run fuhren, liefert er eine plausible Erklärung: "Wegen des Durcheinanders in Q1 und Q2 hatten wir keine frischen weichen Reifen mehr. Also verwendeten wir bei Nico neue weiche und bei Rubens neue harte Reifen. Wenn wir genug neue harte Reifen gehabt hätten, hätten wir sie mit beiden Autos verwendet. Aber so haben wir gesagt, dass wir sie splitten und schauen, was passiert."

Frank Williams

Frank Williams ist mit Routinier Rubens Barrichello mehr als zufrieden Zoom

Morgen plant Williams mit beiden Autos "definitiv einen Stopp", verrät Michael. Hülkenberg wird mit seinen weichen Reifen einen kürzeren ersten Stint fahren als Barrichello mit der härteren Bridgestone-Gummimischung. Doch sollte der Wetterbericht tatsächlich zutreffen, dann könnten all diese Überlegungen über den Haufen geworfen werden: "Es könnte regnen, dann wäre möglicherweise alles anders", weiß der Williams-Technikchef.