Wie sehr hat Villeneuve Räikkönen aufgehalten?

In der Anfangsphase des Rennens in Monza kam Kimi Räikkönen nicht an Villeneuve vorbei - Streckenposten schwenkten blaue Flaggen

(Motorsport-Total.com) - Vom elften Startplatz aus hätte Kimi Räikkönen gestern in Monza im Idealfall gleich auf den paar Metern bis zur ersten Kurve einige Positionen gutmachen sollen, doch um nicht schon früh auszuscheiden, riskierte der McLaren-Mercedes-Pilot nichts. Daher kam er nur als Elfter aus der ersten Runde zurück - im Windschatten des Sauber-Petronas von Jacques Villeneuve.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve vor Räikkönen und Massa

Villeneuve hielt in der Anfangsphase Räikkönen 14 Runden lang auf

Zu jenem Zeitpunkt rechnete man damit, dass er mit dem kanadischen Ex-Weltmeister angesichts seines Topspeeds von bis zu 370,1 km/h im Rennen kurzen Prozess machen würde, doch stattdessen fand Räikkönen keinen Weg vorbei. Schon nach fünf Runden hatte er daher 15 Sekunden Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Juan-Pablo Montoya - und nie wirklich eine Chance, eine Attacke gegen seinen Vordermann zu lancieren.#w1#

"Wir hätten damit gerechnet, dass Kimi am Start ein paar Autos überholt", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh anschließend, "aber es wurde ein bisschen eng, daher war das schwierig. Uns war klar, dass das Spiel aus sein würde, sobald er sich beispielsweise den Frontflügel abfährt, aber er wusste auch, dass er den Speed hatte, um sich auch später durch das Feld zu arbeiten."

"Dass wir dann von Villeneuve aufgehalten wurden, war äußerst frustrierend", fuhr der Brite fort, der den Weltmeister von 1997 jedoch im selben Atemzug in Schutz nahm: "Villeneuve war nun mal da und hatte jedes Recht, seine Position zu verteidigen. Wir sind ja selbst daran schuld, dass wir so weit hinten losfahren mussten", ärgerte sich Whitmarsh.

"Normalerweise hätte ich ihn vorbeigelassen, aber er war nicht schnell genug." Jacques Villeneuve

Villeneuve selbst hatte im Rennen nicht das Gefühl, Räikkönen aufzuhalten: "Ich konnte Kimi in der Anfangsphase recht leicht hinter mir lassen", sagte der 34-Jährige, der in der 14. Runde an die Box kam und den Weg damit frei machte. "Normalerweise hätte ich ihn vorbeigelassen, aber er war nicht schnell genug. Ich wollte nicht, dass er mit seiner schweren Benzinlast vor mir fährt, denn wir planten einen frühen Boxenstopp und wollten diesen Vorteil nicht aus der Hand geben."

Nach Räikkönens Reifenwechsel in der 28. Runde kam der McLaren-Mercedes-Pilot wieder ausgerechnet hinter Villeneuve auf die Strecke, aber: "Als wir dann später noch einmal hintereinander fuhren, bekam ich blaue Flaggen gezeigt, obschon wir um die Position kämpften. Ich musste ihn also vorbeilassen. Ich schätze, die Streckenposten waren etwas zu aufgeregt", ärgerte sich "JV" darüber, dass er mit einem Nachzügler verwechselt wurde.