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Wie gewonnen, so zerronnen: Ricciardo disqualifiziert!

Drama um den "Local Hero": Daniel Ricciardo verliert seinen zweiten Platz in Melbourne wegen eines zu hohen Benzinverbrauchs - Red Bull legt Protest ein

(Motorsport-Total.com) - Der Auftakt der Formel-1-Saison 2014 in Melbourne hat mit Nico Rosberg (Mercedes) und Sensations-Rookie Kevin Magnussen (McLaren) zwei strahlende Helden hervorgebracht - und mit Daniel Ricciardo (Red Bull) eine tragische Figur. Denn der Lokalmatador wurde beim Grand Prix von Australien nachträglich aus der Wertung genommen und verliert damit seinen zweiten Platz. Das hat der Automobil-Weltverband FIA nun auch offiziell bestätigt (Urteilsbegründung).

Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt war bekannt geworden, dass sein Renault-Antrieb während des Rennens phasenweise einen Spitzenverbrauch von mehr als 100 Kilogramm Benzin pro Stunde hatte. Das ist laut FIA-Reglement seit dieser Saison verboten - ebenso wie ein höherer Gesamtverbrauch als 100 Kilogramm pro Rennen. Doch weil es um die einheitlichen Messgeräte der Firma Gill Sensors Unsicherheiten gibt, verzögerte sich das Urteil der FIA-Rennkommissare. Bis fünf Stunden nach Rennende endlich Gewissheit herrschte.

Ricciardo hatte zunächst noch an der Strecke zugewartet, in Ruhe gegessen und dabei stets ein tapferes Lächeln aufgesetzt. Als jedoch vier Stunden nach Rennende, um 23:00 Uhr Ortszeit, noch immer keine Entscheidung feststand, packte er zusammen und verließ den Paddock. "Was auch immer dabei rauskommt: Ich bin sehr stolz auf das, was ich heute erreicht habe. Es überwiegen die positiven Seiten", sagte er bei seiner Abreise.

Das Red-Bull-Team hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung Protest einzulegen. In einer Stellungnahme des österreichisch-britischen Rennstalls wird begründet: "Inkonsistenzen mit dem FIA-Fuel-Flow-Meter herrschten quer durch die Boxengasse schon das ganze Wochenende vor. Das Team und Renault sind zuversichtlich, dass die Benzinmenge, die in den Motor gelaufen ist, nicht gegen das Reglement verstößt."

Der Protest wird jedoch nicht von den Kommissaren in Australien, sondern zu einem späteren Zeitpunkt von den zuständigen FIA-Gremien in Paris behandelt. Im Klassement in Melbourne rückt damit Magnussen auf den zweiten, Jenson Button (McLaren) auf den dritten Platz auf. Sergio Perez (Force India) erbt als neuer Zehnter den letzten WM-Punkt. Red Bull geht beim Saisonauftakt hingegen völlig leer aus.