powered by Motorsport.com

Widersprüche: Formel E offenbar doch kein Thema für Ferrari

Konzernchef Sergio Marchionne hält einen Formel-E-Einstieg von Ferrari für "möglich", aber Maurizio Arrivabene sagt: "Formel E? Glaube ich nicht..."

(Motorsport-Total.com) - Dass bei Ferrari momentan das Chaos regiert, erkennt man nicht nur an den sportlichen Leistungen, sondern auch im organisatorischen Bereich. Nach der vom Rest des Paddocks belächelten und von der FIA abgewiesenen "Beschwerde" gegen die Strafe von Sebastian Vettel in Mexiko gibt es bei der Scuderia aus Maranello nun einen Widerspruch in der Kommunikation nach außen, was das Thema Formel E angeht.

Titel-Bild zur News: Sergio Marchionne und Maurizio Arrivabene

Bei Ferrari regiert das Chaos, und zwar auch beim Thema Formel-E-Einstieg... Zoom

Denn Konzernchef Sergio Marchionne hatte diese Woche im Rahmen einer Konferenzschaltung für Investoren erklärt, ein Einstieg Ferraris in die Formel E sei mittelfristig durchaus "möglich". Auf die Frage, ob darüber schon gesprochen worden sei, entgegnete er: "Die Antwort lautet ja." Allerdings knüpft er zwei Bedingungen an das Interesse: Erstens müsse die Formel E die Fahrzeugwechsel während des Rennens abschaffen, zweitens mehr technische Freiheiten zulassen.

Doch Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene widerspricht nun den Aussagen seines Vorgesetzten: "Herr Marchionne hat deutlich gemacht, dass die Formel E momentan nicht zu Ferraris Programm gehört. Wenn wir über Hybrid reden, dann reden wir von der Formel 1, denn hier bauen wir unsere Erfahrung in diesem Bereich auf. Es ist nicht meine Aufgabe, zu entscheiden oder signalisieren, was die richtige Strategie ist. Aber die Formel E? Glaube ich nicht."

Der permanente Druck, der von Marchionne auf das Formel-1-Team ausgeübt wird, sei für ihn als Teamchef übrigens weiterhin kein Problem: "Wenn du für ein Team wie dieses arbeitest, dann weißt du am Tag der Unterschrift, was dich erwartet. Wir sind Ferrari. Manchmal werde ich gefragt: 'Steht ihr unter großem Druck?' Da muss ich lachen. So what? Wenn du Ferrari bist, gehört das dazu", betont Arrivabene.