Webber hat "Schumi" nicht auf der Titelrechnung

Jaguar-Fahrer Mark Webber gilt zwar als Schumacher-Bewunderer, sieht den Deutschen aber nicht als WM-Favoriten 2004

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Ferrari das neue Auto für die kommende Saison noch gar nicht vorgestellt hat, wird Michael Schumacher momentan nicht als Top-Anwärter auf die WM-Krone 2004 gehandelt. Selbst Mark Webber, einer der Bewunderer des Deutschen, hat diesmal andere Namen auf der Rechnung.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber bei der Präsentation des Jaguar R5 heute in Barcelona

Im Rahmen der Präsentation des neuen Jaguar R5 heute in Barcelona erklärte der Australier, dass er dem sechsfachen Champion vorerst keinen weiteren Titel mehr zutraut, sondern eher die beiden BMW-Williams-Piloten und Kimi Räikkönen favorisiert. Hauptverantwortlich für diese Einschätzung, mit der der Australier ja keineswegs alleine ist, dürfte der bei den letzten Tests doch recht massive Rückstand von Reifenhersteller Bridgestone sein.#w1#

"Ich denke, dass wir dieses Jahr definitiv einen neuen Weltmeister bekommen", so Webber. "Einer der Williams-Fahrer oder Kimi Räikkönen wird es wahrscheinlich machen. Es stimmt, ich bin ein großer Fan von Michael, aber diesmal traue ich es ihm einfach nicht zu, weil ich glaube, dass sich die Michelin-Geschichte unterm Strich zu sehr auswirken wird." Im Moment sollen die französischen Pneus ja fast eine Sekunde einbringen.

Zu schnell abschreiben sollte man Schumacher aber nicht, zumal er in der Vergangenheit gemeinsam mit Ferrari schon oft bewiesen hat, dass er eine verloren geglaubte Weltmeisterschaft noch retten kann. 1998 zertrümmerte er die anfängliche Überlegenheit der "Silberpfeile", es reichte schlussendlich jedoch nicht zum Titel. Auch 2000 galt Ferrari/Schumacher zunächst nicht als die stärkste Kombination, im Schlussspurt der Saison hatte man aber die Nase vorne.

Selbst 2003 verlief der Auftakt nicht nach Wunsch des 35-Jährigen, wie Webber festhielt: "Michael hat letztes Jahr einen phänomenalen Job gemacht, die Weltmeisterschaft noch umzudrehen. Er ist ein Racer, er liebt den Sport, aber wenn er es dieses Jahr nicht schafft, wird ihm das sicher zusetzen. Wenn er den Titel abgeben muss, wird er daran zu schlucken haben. Ich finde aber, dass er für den Sport unglaublich wichtig ist und wünsche mir, dass er noch länger bleibt."