• 16.01.2004 13:11

  • von Marcus Kollmann

"Schumi": Neuer Ferrari "mit Sicherheit besser"

M.Schumacher erwartet, dass die Saison 2004 sehr interessant wird und verrät was über den Titelgewinn oder -verlust entscheiden könnte

(Motorsport-Total.com) - Während BMW-Williams und McLaren-Mercedes bei den Testfahrten schon andeuteten, dass in ihren neuen Boliden einiges an Potenzial steckt, steht der erste Test von Ferraris neuem Hoffnungsträger noch bevor.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya im Zweikampf

"Schumi" glaubt, dass es 2004 allgemein sehr eng zugehen wird

Bislang konzentrierten sich die Italiener bei den Testfahrten hauptsächlich auf die Erprobung neuer Reifen und Teile für das neue Auto - ohne sich dabei nach außen hin von den teils über zwei Sekunden schnelleren Rundenzeiten der Gegner beeindrucken zu lassen.

Gespielte Gleichgültigkeit? Keineswegs, denn Michael Schumacher ist überzeugt, dass der neue Ferrari wieder ein konkurrenzfähiges Auto und man für die Herausforderung durch die anderen Teams gerüstet sein wird.#w1#

Nachfolger des F2003-GA stimmt "Schumi" zuversichtlich

"Es wird mit Sicherheit besser sein als der Ferrari von 2003", brachte Schumacher auf seiner Internetseite zum Ausdruck, dass das neue Auto eine Leistungssteigerung gegenüber dem im Bereich Aerodynamik schon als perfekt geltendem F2003-GA darstellen wird.

Die entsprechende Zuversicht haben dem 35-Jährigen mehrere Besuche in Maranello und im Windkanal gegeben.

Dass die Italiener am 26. Januar als letztes Top-Team ihren Boliden vorstellen und dann nur noch einen Monat Zeit haben, um alle Kinderkrankheiten zu beheben, sieht die Konkurrenz als gewagt an. In Maranello nennt man das vermutlich aber eher "kalkuliertes Risiko", denn anscheinend weiß man ganz genau was macht.

Später Präsentationstermin muss kein Nachteil sein

"Es geht darum, dass das Auto ein gelungener Wurf ist. Je länger man im Windkanal arbeitet, desto mehr neue Daten kann man in die Entwicklung einfließen lassen", liefert Michael Schumacher eine logische Erklärung als Grund für die späte Präsentation. Dennoch: "Es ist jedes Jahr wieder ein Drahtseilakt, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann man im Windkanal aufhört und zu bauen beginnt", weiß der Deutsche.

Aber: "Das Beispiel Williams aus dem vergangenen Jahr hat doch gezeigt: wer Wintermeister wird, wird noch lange nicht Weltmeister", hofft der Ferrari-Pilot, dass sich das Team in dem sein Bruder Ralf fährt durch die intensivere Testvorbereitung keinen Vorteil erarbeiten kann.

Ferrari hat schon ähnliche Nase wie beim FW26 getestet

Dass der FW26 durch seine im Vergleich zum Vorgänger doch stark veränderte Nase gleich einen Quantensprung besser ist, glaubt Michael Schumacher ohnehin nicht.

Seinen Worten nach ist die Nase zwar "zweifellos sehr interessant", jedoch hätte man so etwas "vor einigen Jahren" ebenfalls probiert. Das Ergebnis fiel damals jedoch ernüchternd aus, denn eine Leistungssteigerung konnte man nicht verzeichnen.

Spannende Saison wegen hohen Leistungsniveaus garantiert

Außerdem seien wegen des stabilen Regelwerks "in aerodynamischer Hinsicht keine Wunderdinge zu erwarten. Keiner kann da mehr zaubern." Verbesserungen wird es deshalb "nur in den Details, nur als Verfeinerungen" geben, weshalb Schumacher auch davon ausgeht, "dass die Autos alle auf einem ähnlichen Niveau sein werden und daher die Teamarbeit entscheiden wird."

Bekanntlich ein Gebiet auf dem Ferrari die Konkurrenten immer dann ausstechen konnte wenn es darauf ankam: zum Beispiel im letzten Jahr, als die beiden Weltmeisterschaftstitel schon fast verloren geglaubt wurden, die Italiener bei einem Mammut-Testprogramm vor dem Italien-Grand Prix aber Leistungsreserven freigaben die dann zur Titelverteidigung verhalfen.