Jaguar dementiert Fehler in der Konstruktion

Angeblich soll es mit dem neuen R5 Probleme geben, beim Jaguar-Team will man davon aber nichts wissen ? im Gegenteil...

(Motorsport-Total.com) - "Es gibt ein paar Sachen, die nicht passen", soll Jaguar-Teamchef Tony Purnell nach dem Shakedown des R5 am Montag im belgischen Lommel gesagt haben ? doch Nav Sidhu, Sprecher der "Raubkatzen", will davon nichts wissen. Im Gegenteil: Man sei so gut auf die neue Saison vorbereitet wie nie zuvor.

Titel-Bild zur News: Nav Sidhu

Jaguar-Pressechef Nav Sidhu will von einem Konstruktionsfehler nichts wissen

Demnach könne man die ersten Kilometer, die diese Woche absolviert wurden, überhaupt noch nicht beurteilen, weil es sich dabei lediglich um einen Funktionstest gehandelt hat, der noch dazu von den schlechten Wetterverhältnissen massiv beeinträchtigt wurde. Immerhin aber konnte man einen klassischen Shakedown über die Bühne bringen, so dass man nach der Präsentation am Sonntag gleich mit ausgiebigen Tests beginnen wird.#w1#

R5: Schwächen ja, Konstruktionsfehler nein

Sidhu wollte gegenüber 'Pitpass' die Gerüchte über einen Konstruktionsfehler zwar nicht völlig aus der Welt räumen, stellte aber klar, dass man keine Schwierigkeiten festgestellt hat, die so früh in der Weiterentwicklung nicht sowieso üblich wären: "Jedes einzelne Auto, das in ein paar Wochen in Melbourne auf der Startaufstellung stehen wird, hat ein paar unterentwickelte Bereiche, aber das gehört zum Geschäft. Tatsache ist, dass wir ein Entwicklungsprogramm haben, das am Sonntag in Barcelona beginnen wird."

Es gebe "gar keinen Zweifel" daran, dass der R5 eine Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell darstellt, fuhr Sidhu fort: "Es gibt Bereiche des Fahrzeugs, von denen wir glauben, dass sie extrem stark sind, während es natürlich auch weniger gute Bereiche gibt. Das sind die, die wir im Verlauf der Saison verbessern werden. Es gibt keinen Konstruktionsfehler im Auto, denn das klingt ja so, als gäbe es ein Problem, für das keine Lösung zu finden ist."

Am Sonntag soll der R5 in Barcelona der Weltpresse vorgestellt werden, gleich im Anschluss wird getestet ? und der Umfang soll ein paar Demonstrationsrunden für die Fotografen bei weitem übersteigen. Wenn man also ein Problem mit dem R5 habe, so der Sprecher des Teams, werde man dies spätestens bei der ersten Ausfahrt nicht mehr verbergen können: "Niemand bei uns läuft kopfschüttelnd herum und ärgert sich grün und blau, weil wir einen Konstruktionsfehler haben könnten."

Jaguar sogar besser vorbereitet als je zuvor?

Jaguar sei sogar "besser vorbereitet als in all den Jahren zuvor", fuhr er fort: "Mit dem R4 haben wir erst im Juni oder Juli 2002 begonnen und da blieben uns nur rund sechs Monate bis zur Präsentation. Folglich hatten wir in Australien zwar ein verdammt schnelles, aber unzuverlässiges Auto. Am R5 arbeiten wir im Gegensatz dazu schon seit Anfang 2003 und am 19. Dezember war er fix und fertig und wir konnten die wichtigsten Tests gleich auf den Prüfständen in der Fabrik durchführen."

Darüber hinaus verriet Sidhu, dass es sich um kein völlig neues Auto handelt, sondern um eine konsequente Weiterentwicklung des 2003er-Modells. Man habe die Stärken und Schwächen der vergangenen Saison analysiert, die Stärken übernommen und anstelle der Schwachstellen am Zeichenbrett nach neuen Lösungen gesucht. Dies sei aber gemeinhin bekannte Praxis in der Formel 1, betonte er ? selbst Ferrari habe seit Jahren kein völlig neues Konzept hervorgebracht.