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Was die Grid-Boys mit Fabiana Ecclestone zu tun haben
Sebastian Vettel droht mit Streik, Jenson Button gefällt der Vorbau nicht, aber dass es in Sao Paulo Grid-Boys gab, hatte einen ganz bestimmten Grund
(Motorsport-Total.com) - Sie waren einer der Aufreger des Wochenendes beim Grand Prix von Brasilien: die Grid-Boys. Bei den meisten Fahrern fiel die Reaktion auf diese Idee deutlich aus: "Keine Grid-Girls? Echt jetzt? Streik! Das schreit nach einem Streik", meinte etwa Sebastian Vettel bereits am Donnerstag - augenzwinkernd zwar, aber doch mit einem Fünkchen Ernsthaftigkeit in seiner Aussage.
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Die Grid-Boys sollten in Sao Paulo zusätzliche Aufmerksamkeit generieren Zoom
Nach dem Rennen am Sonntag legte Vettel in der offiziellen FIA-Pressekonferenz noch einmal nach. Es sei ein sehr guter Tag für Ferrari gewesen, von den Aussichten in der Startaufstellung mal abgesehen: "Die war nicht so gut, denn ich hatte einen Kerl." Denn Vettel hatte sich für den dritten Startplatz qualifiziert, also eine gerade Startreihe - und alle geraden Startreihen bekamen einen Grid-Boy anstatt eines Grid-Girls zugewiesen.
Mercedes-Boss Niki Lauda, sonst nicht immer einer Meinung mit dem Deutschen, stimmt voll und ganz zu: "Ich wundere mich, dass Sebastian sich traut, so etwas zu sagen, denn normalerweise ist er sehr zurückhaltend. Aber ich muss diesmal sagen, er hat vollkommen recht. Gerade in Brasilien wäre es besser gewesen, für das Land ohne Buben - oder Männer - weltweit Reklame zu machen."
Aber Reklame sollte eben nicht für das Land Brasilien gemacht werden, sondern für Celebrity Coffee. Dabei handelt es sich um eine Kaffeemarke, deren Arabica-Bohnen auf einem 200 Hektar großen Grundstück in Amparo, ganz in der Nähe von Sao Paulo, angebaut werden. Das Grundstück wird seit 140 Jahren bewirtschaftet, seit 2012 sind dort neue Eigentümer am Start: Fabiana und Bernie Ecclestone.
Fabiana (übrigens um fast 50 Jahre jünger als ihr milliardenschwerer Ehemann) war früher im Marketing des Brasilien-Grand-Prix tätig. Die beiden lernten sich 2009 kennen, als die bildhübsche PR-Dame für Interlagos-Veranstalter Tamas Rohonyi arbeitete und geschäftlich mit Ecclestone zu tun hatte. Nur drei Jahre später wurde geheiratet.
Das Projekt Celebrity Coffee ist Fabianas Herzensangelegenheit. Bisher wurde der Kaffee nur im exklusiven Paddock-Club der Formel 1 und in ausgewählten Hotels angeboten. Doch nun soll die Marke weltweit expandieren. Und was wäre dafür eine bessere Plattform als der Grand Prix von Brasilien?
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Fabiana Ecclestone möchte ihre Marke Celebrity Coffee internationalisieren Zoom
Weil aber Grid-Girls, die selbst im Samba-Land Brasilien gewöhnlicher Formel-1-Alltag sind, keine große Aufmerksamkeit erregen würden, war es naheliegend, das Interesse mit einer Kontroverse um Grid-Boys ein wenig anzuheizen. Das Interesse der Fahrer hielt sich dennoch in Grenzen: "Mein Grid-Boy hatte einen ganz schönen Vorbau", ulkt etwa Jenson Button, "aber nicht wirklich nach meinem Geschmack."
Übrigens: Den Formel-1-Fans mit Auge fürs Detail fiel gestern auf, dass es zwischen Vettel und Bernie Ecclestone in der Startaufstellung zu einem offensichtlich ebenso angeregten wie unterhaltsamen Gespräch kam. Wer die beiden Backgammon-Kumpels kennt, weiß, dass der Verdacht nahe liegt, dass dabei auch die Grid-Boys Thema waren. Und wie man sie für 2016 wieder loswerden könnte...