Von "unglücklich" bis "unfair": Brawn gegen Einzeltest

Für Mercedes-Teamchef Ross Brawn kann der vorgeschlagene Pirelli-Test mit einem einzelnen Team keine Lösung sein: "Es muss fair für alle Teams sein"

(Motorsport-Total.com) - Der Pirelli-Strohhalm ist im wahrsten Sinne des Wortes heute ins Wasser gefallen. Der Reifenhersteller baute nach den ganzen Testquerelen der sich dem Ende neigenden Saison auf einen gemeinschaftlichen Test der neuen Reifengeneration im Freien Training von Brasilien. Doch die nassen Bedingungen machten eine Evaluation der neuen Pneus hinfällig, lediglich Red Bull drehte ein paar wenige Runden mit den Prototypen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn mahnt vor Testfahrten mit einzelnen Teams Zoom

Einen neuen Termin fasste Motorsportchef Paul Hembery daher für die Tage rund um Weihnachten ins Auge. Für den geplanten Test in Bahrain können sich zwar alle Teams bewerben, ausgewählt werden soll am Ende aber nur ein einziges. Und genau darin sieht Mercedes-Teamchef Ross Brawn wieder ein Problem: "Ich denke, was auch immer abläuft, muss auch fair für alle Teams sein", sagt er auf der Pressekonferenz der Teamvertreter.

"Wir befinden uns in einer ziemlich heiklen Situation. Wir möchten alle Pirelli helfen, damit sie im kommenden Jahr den bestmöglichen Reifen liefern können, aber es wäre unglücklich, wenn ein Team den Vorteil von Reifentests hat, während alle anderen Teams ausgeschlossen werden", hält der Brite den Vorschlag des Reifenherstellers für nicht akzeptabel. Der Mercedes-Teamchef hätte es lieber gesehen, wenn alle Teams heute die Prototypreifen frei hätte testen können.

"Aber wenn vor dem kommenden Jahr nur ein Team die 2014er-Reifen fährt, ohne dass man den Reifen heute ausprobieren konnte, dann könnte das in einer ziemlich unfairen Situation enden, dass irgendjemand eine Einsicht hat, was der Reifen macht und wie er funktioniert", schüttelt er den Kopf. Doch diesem Argument des Mercedes-Masterminds hat Pirellis Paul Hembery schon vorgebeugt: "Eigentlich spielt es keine Rolle, mit welchem Auto wir fahren. Alle Teams würden einen Beobachter schicken, die Daten würden allen offengelegt", erklärte er im Vorfeld.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali kann die Argumente seines Mercedes-Pendants zwar nachvollziehen, allerdings sieht der Italiener größere Nachteile in der Situation, wenn man sich immer und überall gegen einen Test sträubt. "Wenn es keine Tests gibt, dann werden die negativen Folgen enorm wichtig sein", betont er und wünscht sich eine baldige Lösung: "In den nächsten Tagen müssen wir entscheiden, was wir bei diesem sehr heißen Thema für die Zukunft tun werden."

Ferrari sei auf jeden Fall zu allem bereit: "Wir sind immer willens Pirelli zu helfen, die besten Lösungen zu finden, um sehr konkurrenzfähige Reifen zu bekommen, die unter allen Bedingungen benutzt werden können, wo die Fahrer pushen und ihr Fahrtalent unter Beweis stellen können", stellt Domenicali klar. Brawn will hingegen auf jeden Fall eine gerechte Lösung: "Wir müssen sehr sorgfältig darauf schauen, wie wir etwas machen können, das fair und angemessen für alle Teams ist."

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