Mercedes' Blick geht nun in Richtung Red Bull
Ross Brawn macht kein Hehl daraus, dass es Mercedes in der Saison 2014 auf den WM-Titel abgesehen hat - Chassis- und Motorproduktion in Eigenregie als Vorteil?
(Motorsport-Total.com) - Im Rücken von Weltmeister Red Bull geht Mercedes mit 15 Punkten Vorsprung auf Ferrari und 33 Punkten Vorsprung auf Lotus ins 19. und letzte Rennen der Formel-1-Saison 2013. Die Chancen, dass die Silberpfeile auch nach dem Grand Prix von Brasilien Platz zwei in der Konstrukteurswertung innehaben, stehen gut.

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Mercedes' Ziel für die Zukunft: Red Bull dauerhaft Paroli bieten Zoom
Dementsprechend orientiert man sich bereits nach vorn anstatt nach hinten. "Ich würde sagen, ich bin zufrieden mit den Fortschritten, aber natürlich hoffe ich, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren weitere Forstschritte machen, denn unser klares Ziel ist es, den WM-Titel zu gewinnen - in der Fahrer- und in der Konstrukteurswertung", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn, dessen zukünftige Position im Team es zu klären gilt.
Das anvisierte Ziel WM-Titel wird man frühestens 2014 - im fünften Jahr des Bestehens als reines Mercedes-Werksteam - erreichen. Sollte es im kurz vor Abschluss stehenden Jahr 2013 Platz zwei werden, dann wäre dies laut Brawn "für jeden im Team ein Ansporn, vor allem wenn man bedenkt, dass wir im vergangenen Jahr Fünfter geworden sind".
Zahlt sich frühzeitiges Arbeiten für 2014 aus?

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Neben dem Chassis fertigt Mercedes auch den Motor selbst: Hier der V6 für 2014 Zoom
Die Performance des diesjährigen Mercedes-Chassis F1 W04 - in den Händen von Nico Rosberg und Neuzugang Lewis Hamilton in 18 Rennen dreimal siegreich - bezeichnet Brawn als "hochwertig" und stellt zufrieden heraus, dass man im Vergleich zum Vorjahr mehr als 200 WM-Punkte mehr eingefahren hat.
Doch das Mercedes-Ziel für 2014 und darüber hinaus ist klar: Red Bull dauerhaft Paroli bieten. "Wir glauben, dass wir das schaffen können, wissen aber auch, dass sie ein extrem starker Gegner sind. In der zweiten Saisonhälfte dieses Jahres waren sie sehr überzeugend. Sie werden ihr Wissen sicherlich nicht vergessen, aber für das nächste Jahr werden die Karten neu gemischt", sagt Brawn.
Der Brite begründet, warum er glaubt, dass die Mercedes-Rechnung aufgehen kann: "Die Tatsache, dass wir schon vor knapp zwei Jahren mit dem Programm für 2014 begonnen haben, wird nächstes Jahr eine große Rolle spielen."
Brawn hofft: Doppelbelastung als Vorteil
Neben Ferrari ist Mercedes das einzige Team, das neben dem Chassis auch den Motor selbst fertigt. Dieser auf den ersten Blick als Doppelbelastung erscheinende Umstand könnte sich laut Brawn als entscheidender Vorteil erweisen: "Der Motor wurde in Anlehnung an das Chassis konzipiert, um so das bestmögliche Paket zu schnüren."
"Der Motor wird im nächsten Jahr einer der wichtigsten Faktoren sein. Er kann einen Unterschied bedeuten - sicherlich nicht den einzigen, aber er wird eine wesentlichere Rolle spielen als in den vergangenen Jahren. Wir haben also allen Grund, optimistisch zu sein, im nächsten Jahr einen ernsthaften Angriff zu starten." Dieser von Brawn beschriebene Angriff gilt natürlich dem Platzhirsch Red Bull.

