• 13.12.2002 13:09

  • von Fabian Hust

Villeneuve: Button muss sich erst Respekt verdienen

BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve ist sich noch nicht sicher, was er von Jenson Button zu erwarten hat

(Motorsport-Total.com) - Nach dem kuriosen Missverständnis zwischen Jenson Buttons Ex-Team Renault und seinem neuen Arbeitgeber BAR-Honda, ob er vor dem Jahr 2003 schon für BAR testen darf oder nicht, steigt der Brite bei den Testfahrten im spanischen Jerez heute ? ausgerechnet am Freitag, den 13. ? erstmals in sein neues Arbeitsgefährt ein.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve weiß noch nicht genau, was er von Button halten soll

Dabei wird der 22-Jährige gut daran tun, gleich mit guten Rundenzeiten aufzuwarten, denn sein neuer Teamkollege Jacques Villeneuve hält scheinbar noch nicht allzu viel von seinem Stallgefährten: "Ich weiß wirklich noch nicht, was ich von Jenson halten soll", wird der Kanadier von der 'Times' zitiert. "Es ist sehr schwierig, seine Formel-1-Karriere bis heute zu beurteilen."

Wie viele Experten ist auch der Ex-Weltmeister skeptisch geworden, da die Leistungen nach seiner tollen Debütsaison im Jahr 2000 bei Benetton und Renault eingebrochen sind: "In diesem Jahr sah es zunächst so aus, als wäre er wieder bei der Musik, aber zur Saisonhälfte schlug das wieder in das Gegenteil um."

Jacques Villeneuve, der bekannt dafür ist, seine Teamkollegen gerne auch mental gewaltig unter Druck zu setzen, demonstriert gleich einmal, dass er bei Button keine Ausnahme machen wird: "Hoffentlich hing das damit zusammen, dass er die Arbeitsumgebung bei Renault nicht mochte, da sollte ihm das gute Gefühl bei BAR helfen, denn wenn er nicht konkurrenzfähig ist, so wird es mir nicht möglich sein, ihn zu respektieren."

Der Kanadier glaubt, dass Jenson Button zu jenen Fahrern gehört, die ein gutes Auto brauchen, um richtig schnell zu sein: "Jenson scheint sehr gut zu sein, wenn das Auto leicht zu fahren ist. Der Renault schien ein Auto gewesen zu sein, das extrem schwierig zu fahren war und es sah so aus, als käme er damit nicht zurecht. Unser nächstjähriges Auto sollte für ihn viel besser sein. Ich hoffe, dass ihn die Arbeit mit den britischen Leuten glücklich machen wird und er das Beste aus sich herausholen kann."

Während sich Jenson Button nach eigenem Bekunden schon sehr auf die Zusammenarbeit mit Jacques Villeneuve freut, zwar einen harten Gegner erwartet, von dem er aber auch viel lernen möchte, gibt sich der Ex-Weltmeister selbst noch etwas reserviert: "Jenson ist ein guter Junge. Er ist nett und wir kommen gut miteinander aus. Ob er aber ein so guter Teamkollege sein wird wie Olivier Panis, da bin ich mir nicht sicher."