• 11.12.2002 18:21

  • von Fabian Hust

Jacques Villeneuve kritisiert "Formel-1-Roboter"

Jacques Villeneuve glaubt, dass Neulinge der Formel 1 nicht gut tun und vermisste die "alten Hasen" Alesi und Irvine

(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve befürchtet, dass die zunehmend in die Formel drängenden jungen Rennfahrer der Formel 1 langfristig Schaden zufügen werden. "Dem Sport fehlt es an Charakteren", kritisiert der Kanadier in einem Interview mit der 'Motorsport News'. "Diese jungen, unerfahrenen Fahrer sind so froh, dass sie Teil der Formel 1 sind, dass sie niemals das sagen, was sie denken. Der Verlust von Jean Alesi schadet dem Sport. Wenn Eddie Irvine in der kommenden Saison kein Cockpit findet, dann wird das dem Geschäft ebenfalls schaden. Das ist ein wenig traurig."

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve fordert mehr Charaktere in der Formel 1

Statt Eddie Irvine setzt das Jaguar-Team lieber auf den jungen Rennfahrer Antonio Pizzonia: "Die Formel 1 ist zu einem Unternehmenssport geworden, der keine Menschen fahren sehen möchte, sie wollen Roboter. Niemand kann den Unterschied erkennen. Sie sehen nur die gleichen Autos Rennen gewinnen und das ist das, was sie wollen. Sie kapieren nicht, dass sie bald keine Fans mehr haben werden, die bei den Rennen zusehen, wenn sie so weitermachen."

Der Kanadier ist der Meinung, dass in den letzten Jahren bis auf Juan-Pablo Montoya keine echten "Racer" in die Formel 1 gekommen sind: "Viele Fahrer mussten nicht einmal schwitzen, um in die Formel 1 zu kommen. Alle anderen Fahrer sind aus der Formel Ford herausgepickt worden, weil sie denken, dass sie ihnen die Persönlichkeit aufdrücken können, die sie möchten." Bereits vor einigen Tagen hatte Villeneuve empfohlen, einen Valentino Rossi oder Colin McRae in die Formel 1 zu holen.