• 28.06.2008 10:24

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "Ich halte es für einen Prototyp"

Renaults technischer Direktor Bob Bell sowie die beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber über die möglichen neuen Safety-Car-Regeln

(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen der Freien Trainings zum Großen Preis von Frankreich wurde ein neues Safety-Car-System ausprobiert und mit den Fahrern auf der Strecke getestet. Eine Gefahrensituation wurde angenommen und den Piloten eine Mindestrundenzeit auf das Display im Lenkrad gespielt, welche diese nicht unterschreiten durften. Diese Lösung könnte möglicherweise die bestehenden Safety-Car-Regeln ablösen - aber nicht jeder steht zu einhundert Prozent hinter diesem neuen Vorschlag.

Titel-Bild zur News: Safety-Car in Monte Carlo

Die Safety-Car-Regeln sind nach wie vor ein großes Thema im Fahrerlager

"Wir benutzen bei der Inlap im Qualifying und bei der Fahrt in die Startaufstellung ja schon ein ähnliches System: eine vorgegebene Mindestrundenzeit", erklärte Renaults Bob Bell im Podcast des Teams. "Die Fahrer haben eine Zeit auf dem Display und müssen diese einhalten - genauso funktioniert auch diese Safety-Car-Situation, nur dass die Fahrer langsamer als diese Zeit sein müssen."#w1#

"Die Piloten kommen gut damit klar", fuhr der Ire fort. "Ich weiß allerdings nicht, ob es eine gute Lösung ist und ob sie tatsächlich umgesetzt wird. Es war aber kein Problem, sie anzuwenden. "Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig, ein System zu finden, das wirklich allen recht ist", ergänzte Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel gegenüber 'ITV'. Offensichtlich gibt es Schwierigkeiten mit den aktuellen Regeln und deswegen würden wir diese gerne ändern."

"Das Problem ist, dass du momentan dafür bestraft wirst, nichts Falsches getan zu haben - du wirst dafür bestraft, zur falschen Zeit in die Boxengasse zu fahren - und das kannst du nun einmal nicht wirklich beeinflussen. Das ist ganz gewiss nicht richtig", meinte der Youngster. "Wir haben in Magny-Cours das neue Rundenlimit ausprobiert. Sagen wir einfach, ich halte es für einen Prototyp. Es ist sicher nicht leicht, etwas zu finden, dass jeder sofort akzeptieren kann."

"Wie man sich vorstellen kann, versucht man immer, den Zeitverlust zu minimieren", erläuterte Vettel ein mögliches Defizit. "Man schaut also letztendlich die ganze Zeit auf das Display anstatt auf die Strecke, wie es der Sicherheitsaspekt eigentlich erfordern würde. Darum sind diese Diskussionen eigentlich müßig, bis jemand einen wirklich hervorragenden Vorschlag einbringt."

Red-Bull-Kollege Mark Webber ist sich nicht so sicher, was er von dem in Magny-Cours ausprobierten Verfahren halten soll: "Das ist eine schwierige Frage und jeder hat da seine ganz eigenen Ansichten", sagte der Australier, der sich als Direktor der Fahrergewerkschaft GPDA ständig mit Sicherheitsfragen auseinandersetzt: "Ich denke aber, wir sollten beim gegenwärtigen System bleiben."