• 28.06.2008 09:35

  • von Stefan Ziegler

Webber: "Konzentrieren uns auf unseren eigenen Kram"

Red-Bull-Pilot Mark Webber sieht sich einem engen Fight im Formel-1-Mittelfeld gegenüber und freut sich über die gute Partnerschaft mit Renault

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber ist einer der fleißigsten Punktesammler in dieser Saison und ging bei sechs von acht Rennveranstaltungen mit WM-Zählern nach Hause. Dank der herausragenden Leistungen des Australiers hat Red Bull derzeit den vierten Rang bei den Konstrukteuren inne - und hat fest vor, diesen Platz auch bis zum Saisonende zu verteidigen. Einen äußerst wichtigen Beitrag dazu leistet ausgerechnet die Konkurrenz von Renault, welche die Motoren für Red Bull stellt, sich momentan aber hinter den Kunden einordnen muss.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber und Red Bull nehmen Kurs auf den vierten Konstrukteursplatz

"Bei einigen Teams - uns eingeschlossen - schwankt die Leistung immer etwas, je nachdem wie das Auto die Reifen nutzt oder wie sich der Asphalt verhält", sagte Webber gegenüber 'ITV'. "Toyota war in Magny-Cours sehr schnell. Auf manchen Strecken waren wir schneller als Toyota und auf anderen Kursen waren sie schneller als wir. Williams hatte in Magny-Cours ein hartes Wochenende, Renault lag mit uns in etwa auf Augenhöhe."#w1#

Fokus zunächst noch auf 2008

"Wir versuchen also unsere schlechten Strecken so gering wie möglich zu halten und viele gute Pisten zu haben", unterstrich der 31-Jährige die Schlussfolgerungen daraus. "Natürlich musst du aber auch verstehen, warum es auf deinen schwächeren Strecken nicht für dich hinhaut, damit du der Sache auf den Grund gehen kannst", erklärte der ehemalige Williams-Pilot und kam auf die Vorbereitungen für 2009 zu sprechen.

"Das gehen wir mit Bedacht an, man muss 2009 schon respektieren", meinte Webber und erläuterte Red Bulls Herangehensweise an die neuen Herausforderungen: "Mit jeder verstreichenden Woche konzentriert man sich natürlich mehr auf das kommende Jahr. Gegen Ende dieser Saison werden wir das Jahr 2008 allerdings ad acta legen", kommentierte der Australier den Kurs seines Teams, das somit eine ähnliche Strategie verfolgt wie die Konkurrenz von Renault.

Dabei interessiert es den Red-Bull-Piloten eigentlich herzlich wenig, was die anderen Rennställe so treiben: "Das juckt mich nicht sonderlich, denn wir konzentrieren und auf unseren eigenen Kram. Wenn wir eine richtig gute Saison haben, dann fahren beide Autos in die Punkte und drehen solche Runden, wie bisher auch. Das ist ein enger Fight und es wird sehr schwierig für uns, Platz vier in der Meisterschaft zu erreichen."

Keine Überholmanöver in Silverstone?

"Wir haben aber eine solide Punkteausgangslage und unsere Chancen stehen nicht schlecht", führte Webber aus und lobte die Motorenlieferanten des Teams: "Was mich mit am meisten beeindruckt hat, ist unsere Beziehung zu Renault. Wenn wir beim Heimrennen vor ihnen ins Ziel kommen, dann ist das auch ein Tribut an Renault und ein Zeichen dafür, wie gut sie uns behandeln. Rob White und seine Jungs sind wirklich sehr gut zu uns", meinte Webber, fügte aber an: "Ich denke, wir brauchen etwas mehr Power."

Diese wäre vor allem für das Silverstone-Rennen sehr hilfreich, nicht zuletzt aufgrund der vielen langen Geraden: "Wenn niemand einen Fehler macht, dann siehst du auch keine Überholmanöver. Die Strecke ist zu schnell dafür, auch die Kurven", meinte Webber abschließend. "Es sei denn natürlich, jemand fällt aus dem üblichen Rahmen, wie beispielsweise McLaren-Mercedes in Magny-Cours. Die Strecke ist einfach schnell, das ist das ganze Problem."