Vettel als Nachfolger von Helmut Marko? "Wir sind im Austausch"
Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?
(Motorsport-Total.com) - Kommt Sebastian Vettel in naher Zukunft in die Formel 1 zurück? Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hatte bereits im April erklärt, dass er den viermaligen Weltmeister als idealen Nachfolgekandidaten für sich halten würde, und tatsächlich scheint es Diskussionen über eine Rolle bei Red Bull zu geben - in welcher Form auch immer.

© Red Bull
Helmut Marko und Sebastian Vettel: Folgt die Annäherung? Zoom
"Wir sind im Austausch, auch was das Thema angeht", bestätigt Vettel im ORF-Podcast Sport am Sonntag. Zwar sei dieser "vielleicht noch nicht so intensiv und tief in der Tiefe", dass es wirklich konkret wird, trotzdem scheinen erste Schritte gemacht. In welcher Form Vettel bei Red Bull am Ende aktiv werden könnte, "wird sich dann noch zeigen".
Mit seinem früheren Förderer Helmut Marko versteht sich Vettel auf jeden Fall "super", wie der Deutsche betont. Marko hält ebenfalls große Stücke auf Vettel und würde ihn gerne in seiner Rolle sehen, wenn er in nicht allzu ferner Zukunft doch irgendwann in Rente gehen sollte.
Womöglich könnte Marko spätestens Ende 2026 das Kapitel Formel 1 zuschlagen, sodass Vettel dann übernehmen könnte - so ganz glaubt der Ex-Weltmeister aber noch nicht daran: "Er hat schon ein paar Mal gesagt, dass er aufhören wird, aber er ist immer noch da und ich wünsche es ihm, dass er noch ganz lange da ist", lacht er.
Dennoch wissen beiden, dass die Zeit unaufhaltsam voranschreitet und auch für Helmut Marko irgendwann endet. "Er ist ja ein brutaler Realist und kann Dinge sehr gut und sehr echt einschätzen", sagt Vettel. "Ich glaube, er wird schon spüren, wenn die Zeit dann reif ist."
Marko selbst betont gegenüber der Kleinen Zeitung bezüglich der Vettel-Gerüchte: "Wir reden nicht über die Position, aber er verfolgt alles sehr genau." Derzeit würden viele gerne sein Nachfolger werden, doch bis zur Sommerpause sei man erst einmal darauf fokussiert, den sportlichen Rückstand zu verringern.
Auch sagt der Österreicher, dass die beiden großen Shareholder Mark Mateschitz und Chalerm Yoovidhya ihre eigenen Vorstellungen haben. "Mitunter will der eine nicht das, was der andere will. Auch das ist nicht so einfach", sagt er.
Vettel: Marko nicht 1:1 ersetzbar
Marko 1:1 zu ersetzen, das sei laut Vettel ohnehin nicht möglich. Denn Marko sei ein eigener Charakter, der seit 2005 einen großen Beitrag für das Team geleistet habe. Daher als Kopie seine Rolle zu übernehmen, sei laut Vettel kein Ziel, "aber vielleicht - wer auch immer es dann ist - ist es schön, wenn die Arbeit, die er hineingesteckt hat, auch weitergeführt wird."
Macht das vielleicht am Ende Vettel selbst? "Ich kenne die Position sehr gut von meiner damaligen Zeit", meint er dazu. Als Red-Bull-Pilot und viermaliger Weltmeister mit dem Team stand der heute 37-Jährige Marko sehr nahe. "Ich muss aber auch fairerweise zugeben, dass ich die letzten Jahre nicht so nah dran war an ihm."
"Ich glaube schon, dass ich weiß, was er macht", meint er weiter, betont aber auch, dass man noch sehr viel von Marko lernen kann "und dass die Position dann zwangsweise anders besetzt wird und auch anders ausgelebt wird."
Wie Vettel die Formel 1 heute verfolgt
Vettel selbst hatte seine aktive Karriere am Ende der Saison 2022 beendet und sich seitdem vom Motorsport zurückgezogen. Abgesehen von einigen Auftritten im Rahmen von Grands Prix, um seine eigenen Projekte zu fördern, hatte er in den vergangenen zweieinhalb Jahren keine Rolle im Sport.
Trotzdem verfolgt er "die meisten" Formel-1-Rennen, wie er sagt. Aber: "Nicht jedes live, und mit Sicherheit nicht jede Session."
Mittlerweile habe sich sein Fokus auch verschoben: "Ich bin weniger interessiert daran, welche Reifenmischung gerade wie lange hält, aber viel mehr daran, wie die Fahrer ticken, die Dynamiken, die Psyche dahinter", sagt er. "Ich bin extrem gespannt, wer gerade wie tickt. Das zu beobachten, macht mir sehr viel Spaß."
Und das könnte ihm auch als möglicher Marko-Nachfolger zugutekommen.


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