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Verwirrspiel um Perez' Zukunft: Fäden selbst in der Hand?

Sergio Perez hat einen Vertrag mit Force India für die kommende Saison, könnte dennoch nicht für die Inder fahren - Sponsoren machen Situation "kompliziert"

(Motorsport-Total.com) - Vor der Sommerpause sorgte Sergio Perez für Verwirrung. Der Mexikaner stellte klar, dass er trotz eines gültigen Vertrags mit Force India für die Saison 2017 im nächsten Jahr womöglich nicht für die Inder an den Start gehen könnte. Hintergrund sind seine finanzkräftigen Sponsoren rund um den Milliardär Carlos Slim, die ihn womöglich aus seinem Vertrag kaufen könnten. Eigentlich wollte Perez in der Sommerpause eine Entscheidung treffen, am Mediendonnerstag in Belgien stellte er sich nun den Fragen der Journalisten.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Wohin führt der Weg von Force-India-Pilot Sergio Perez in der Saison 2017? Zoom

Der 26-Jährige erklärt, dass sich seine Situation aufgrund seiner Sponsoren schwieriger gestaltet. Konkrete Antworten bleibt er schuldig: "Es wird eine Frage der Zeit sein, wo meine Zukunft liegen wird. Ich mache mir aber keine Sorgen und will mich lieber auf die zweite Saisonhälfte konzentrieren." Er merkt jedoch an, dass die Entscheidung bald fallen wird: "Es kann nicht mehr lange dauern, weil die Saison in drei Monaten vorbei ist. Hoffentlich weiß ich weit vor dem Saisonende schon, wo meine Zukunft sein wird."

Perez, der für Teambesitzer Vijay Mallya für die kommende Saison schon als gesetzt galt, verrät nun: "Die Entscheidung liegt eher auf unserer Seite mit meinen Sponsoren." Damit scheint klar, dass er selbst gemeinsam mit seinen Geldgebern entscheiden kann, ob er bleibt oder womöglich zu einem anderen Mittelfeldteam gehen wird. Bei den Topteams sind die Cockpits bereits alle vergeben. "In den letzten Rennen habe ich zu viel über dieses Thema nachgedacht, jetzt bin ich entspannter." Weil er für sich selbst bereits weiß, wo die Reise hingeht?

Perez stellt klar: "Lasse Force India nicht zappeln"

Zumindest möchte er sich nicht nachsagen lassen, dass er Force India den Rücken zukehrt: "Es stimmt nicht, dass ich das Team verlassen möchte. Versteht mich nicht falsch. Ich habe immer gesagt, dass ich sehr glücklich bin. Ich liebe dieses Team und ich glaube an die Zukunft dieser Mannschaft. Ich lasse sie nicht warten oder zappeln", stellt er klar. "Das Team befindet sich in einer guten Position, ich auch. Wir wollen gemeinsam vorankommen."

Derzeit ranken sich Gerüchte, dass womöglich Williams oder auch Renault Interesse an den Diensten des Mexikaners haben. Bei jenen beiden Teams wurden die Cockpits für 2017 ebenfalls noch nicht vergeben. Mit den kommenden Regeländerungen erweist es sich als besonders schwierig, auf das richtig Team zu setzen, gibt Perez zu: "Würde ich das wissen (welches Team 2017 stark sein wird; Anm. d. Red.). Das ist die größte Herausforderung für einen Rennfahrer. Du willst gemeinsam Weltmeister werden. Dafür benötigst du aber Glück, damit du zur richtigen Zeit im richtigen Auto sitzt", weiß Perez, der zum falschen Zeitpunkt (2013) für ein Jahr zu McLaren gewechselt ist, dort aber nicht reüssieren konnte.


Fotos: Sergio Perez, Großer Preis von Deutschland


Lieber befasst sich Perez mit den verbleibenden Rennen in diesem Jahr. Diese könnte er dazu nutzen, um sich bei anderen Teams zu bewerben. Mit seiner ersten Saisonhälfte ist er zufrieden. In Monaco und in Baku konnte er als Dritter jeweils auf das Podium fahren. Derzeit liegt er auf Rang acht in der Fahrerwertung.

Sergio Perez

Baku 2016: Perez fährt mit dem VJM09 sein zweites Podium in dieser Saison ein Zoom

"Ich hatte eine sehr starke erste Saisonhälfte. Natürlich hätten wir noch mehr Punkte einfahren sollen. Zum Beispiel in Österreich, da lag ich auf Platz sieben, als die Bremsen versagten. Ich hatte auch Pech in Ungarn beim Boxenstopp, in Deutschland hatte ich einen schlechten Start." Trotzdem sei er glücklich mit seinen Ergebnissen. "Diese beiden Podien nimmt mir niemand mehr, hoffentlich können wir noch einen weiteren Podestplatz in diesem Jahr einfahren."