Verliert Williams weitere 15 Millionen Euro?

Drei Großsponsoren hat Williams bereits verloren, nun könnte ein weiterer folgen - Streit mit Bernie Ecclestone um ein Showcar für Dubai

(Motorsport-Total.com) - Mit Baugur, Lenovo und Petrobras hat Williams über den Winter bereits drei Großsponsoren verloren, die ein Loch von 35 Millionen Euro ins Budget des Traditionsteams reißen. Nun könnte eine weitere Hiobsbotschaft folgen: Angeblich denkt die Royal Bank of Scotland (RBS) über einen Ausstieg aus der Formel 1 nach.

Titel-Bild zur News: Williams-Sponsoren

Riesenverluste: Die Royal Bank of Scotland steht finanziell unter Druck

Die Bank schrieb 2008 Verluste in der Höhe von ungefähr 30 Milliarden Euro. Das zwingt die britische Regierung, die mit 57,9 Prozent an RBS beteiligt ist, zum Handeln. Geschäftsführer Stephen Hester kündigt diesbezüglich Einsparungen zwischen zehn und 20 Prozent der Gesamtausgaben an und nimmt das Formel-1-Sponsoring bewusst nicht aus: "Wir haben viele Kostenpunkte. Ein Beispiel dafür ist unser Engagement in der Formel 1."#w1#

RBS-Etat ist 15 Millionen Euro wert

Ein RBS-Sprecher lässt zu diesem Thema auf Anfrage nur ausrichten, dass "die Sponsoringaktivitäten an die Umstrukturierung des Unternehmens angepasst" werden müssten. Die Werbeflächen auf dem Williams kosten geschätzte 15 Millionen Euro. Sollte Williams dieses Geld auch noch verlieren, kämen die Budgets für 2009 und 2010 wohl wieder ins Wanken. Zuletzt schienen sie dank einer Vorauszahlung von Bernie Ecclestone gesichert.

Apropos Ecclestone: Trotz dessen Hilfszahlungen steht Williams in einer anderen Angelegenheit auf Kriegsfuß mit dem Grand-Prix-Zampano. Konkret geht es um den neuen Formel-1-Themenpark in Dubai, der 2010 eröffnet werden soll. Ecclestone möchte am Haupteingang aktuelle Showcars von allen Teams aufstellen lassen, doch Williams will derzeit kein Auto zur Verfügung stellen - zumindest nicht ohne finanzielle Gegenleistung.

Streit um Themenpark in Dubai

"Der Grund, weshalb wir bislang nicht zugestimmt haben, unsere Objekte auszustellen, ist, dass wir uns hinsichtlich der kommerziellen Bedingungen noch nicht geeinigt haben", erklärt uns Williams-Geschäftsführer Adam Parr. "Ich bin aber guter Dinge, dass wir uns einigen werden." Sein Argument: "Im Gegensatz zu anderen Teams sind wir nicht in der Formel 1, um unsere Produkte zu vermarkten, also profitieren wir durch die Präsentation unserer Autos nicht."

Nur "gegen Auszahlung einer angemessenen Gebühr" werde man ein Showcar nach Dubai verleihen. Doch Ecclestone kann diese Argumentation nicht nachvollziehen: "Sie sind dumm, denn sie würden das Geld auf andere Weise bekommen. Sie müssten nur zu ihren Sponsoren gehen und denen sagen, dass die Ausstellung in Dubai für sie einen Mehrwert bedeutet." Wahrscheinlich will Frank Williams beides: Geld von Ecclestone und von den Sponsoren...