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Van der Garde: Nachteil für schwere Fahrer "ungeheuerlich"
Giedo van der Garde - selbst einer der größeren Piloten - sieht keine Möglichkeit, weiter abzumagern, und beschwert sich über das zu niedrige Mindestgewicht 2014
(Motorsport-Total.com) - Die neuen V6-Turbos mit Hybridantrieb, die ab 2014 die aktuellen V8-Aggregate ablösen, sind nicht nur deutlich teurer und komplexer, sondern auch um einiges schwerer. Dadurch wiegen die Boliden insgesamt mehr, und die Piloten haben kaum Möglichkeiten, ihre Boliden mittels Zusatzgewichten an das Mindestgewicht anzugleichen und somit die Gewichtsverteilung an die jeweilige Strecke anzupassen - vor allem ein Nachteil für große und dadurch schwere Piloten.

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Giedo van der Garde beschwert sich über den Magerkult in der Formel 1 Zoom
Aus diesem Grund hat die FIA entschieden, das Mindestgewichtslimit für Piloten und Autos von 642 auf 690 Kilogramm anzuheben. Das dürfte aber den Nachteil nur bedingt wettmachen, glauben einige Piloten. "Ich bin mit meinen 73 Kilogramm am Limit", klagt der Niederländer Giedo van der Garde gegenüber 'GPUpdate.net'. Der Caterham-Pilot hat sich einem intensiven Fitnessprogramm unterworfen, um überflüssige Pfunde loszuwerden.
Doch van der Garde, der sich Hoffnungen auf ein Williams-Cockpit macht, ist nicht der einzige Pilot, dem die neuen Aggregate den Schweiß auf die Stirn treiben - Nico Hülkenberg und Paul di Resta wiegen 74 Kilogramm. Mark Webber, der mit 75 Kilogramm am schwersten ist, verlässt die Formel 1 mit Saisonende, muss sich also mit den Problemen seiner Leidensgenossen ab 2014 nicht mehr herumschlagen.
Van der Garde fordert eine Anpassung, schließlich sollte die Körpergröße in der Formel 1 nicht zum entscheidenden Faktor werden: "Es wäre nicht gut, wenn Hülkenberg und di Resta nicht mehr Formel 1 fahren können, weil sie als zu schwer gelten. Das wäre ungeheuerlich."
Das geplante Reglement würde es diesen Fahrern aber besonders schwer machen: "Idealerweise hätten die Teams gerne etwas Spielraum für die Gewichtsverteilung, ein schwerer Fahrer ist daher ein bisschen ein Nachteil." Eine Änderung wäre daher naheliegend, scheiterte aber bislang daran, dass nicht alle Teams mit dieser Entscheidung einverstanden wären und dies mit einem Veto verhindern können. Und Rennställe mit Leichtgewichten im Cockpit geben diesen Vorteil nur ungern aus der Hand.

