• 16.10.2013 20:37

  • von Dominik Sharaf

Bombenstimmung bei Williams: Maldonado ätzt, Bottas flucht

Der Venezolaner steht laut Eddie Jordan vor dem Absprung, er selbst forciert diesen mit massiver Kritik - Bottas nennt Fahrweise im Teamduell "nicht fair"

(Motorsport-Total.com) - Wer in der Formel 1 ein Ölfass schlechte Laune abbekommen will, der muss sich nur Zugang zur Williams-Hospitality verschaffen. Pastor Maldonado macht keinen Hehl daraus, dass er mit dem chronisch hinterherfahrenden Boliden und dem Team mehr als unzufrieden ist. Auch im Nachgang des Japan-Grand-Prix, bei dem er sich als bescheidener 16. haudünn gegen seinen Teamkollegen Valtteri Bottas durchsetzte, lässt ein offenbar frustrierter Venezolaner kein gutes Haar an seinem Arbeitgeber.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado zeigt sich einmal mehr von seiner liebenswürdigsten Seite Zoom

Sich mit einem finnischen Neuling um Plätze im hinteren Mittelfeld balgen zu müssen, schmeckt Maldonado nicht: "Ich war schneller als er, aber meine Strategie war völlig daneben", schimpft er im Gespräch mit der 'BBC'. Merkwürdig nur, dass der 28-Jährige mit einer Runde Verschiebung die exakt gleiche Strategie wie Bottas fuhr. Der Rookie scheint keinen Fanklub seines Stallgefährten gründen zu wollen und zeigt sich erbost wegen dessen aggressiver Fahrweise am vergangenen Sonntag.

Mit dem teaminternen Überholmanöver Maldonados in der Schlussschikane ist Bottas nicht einverstanden: "Es gab keinen Platz auf der Strecke. Das war nicht fair", regt sich der frühere GP3-Champion, der die Fahrbahn zur Vermeidung einer Kollision verlassen musste, auf. Dass die Rennkommissare die Szene durchgehen ließen, goutiert Bottas nicht: "Wäre ich nicht geradeaus gefahren, hätte es einen Unfall gegeben. So sollte Motorsport nicht sein." Maldonado ist offenbar nicht der einzige Pilot bei Williams, der kein Blatt vor den Mund nimmt.


Fotos: Williams, Großer Preis von Japan


Er selbst begründet seine harte Fahrweise auch gegen die eigenen Farben so: "Es macht keinen Unterschied. Wenn man Rennfahrer ist, will man den anderen immer ihre Position abknöpfen." Vielleicht muss sich Bottas, der nach eigener Aussage optimistisch bezüglich eines neuerlichen Engagements in Grove gestimmt ist, nicht mehr lange mit Maldonado herumärgern. Laut 'BBC'-Experte Eddie Jordan steht der kurz vor dem Absprung. Der Ex-Teamchef will erfahren haben, dass Claire Williams deshalb bereits nach Venezuela gereist ist.

Dort habe sie Gespräche mit dem staatlichen Ölkonzern PDVSA geführt, der sich Maldonados Drive Radio Fahrerlager zufolge circa 30 Millionen Euro im Jahr kosten lässt - und sich darauf bis 2015 verpflichtet hat. Hinter den Kulissen wird bereits von einer Verpflichtung des Caterham-Finanziers Giedo van der Gardes als Nachfolger gemunkelt, der mit Modemillionen aus dem McGregor-Säckel aufwarten kann. Sprüche wie Maldonado ("So will ich nicht in der Formel 1 sein, da sitze ich lieber zu Hause") hat der sich bisher verkniffen.

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