• 08.07.2011 20:29

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

V6-Turbo bringt Motoren-Sparvereinbarung mit sich

'Motorsport-Total.com' hat erfahren: Eine Sparvereinbarung wie das RRA wird es in Zukunft nicht mehr nur für die Teams, sondern auch für die Motorenhersteller geben

(Motorsport-Total.com) - Das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA), eine Art freiwillige Sparvereinbarung der Teams, mit der die Kosten in den vergangenen Jahren enorm gesenkt werden konnten, soll mit Einführung des neuen Motorenformats ab 2014 entscheidend erweitert werden, wie 'Motorsport-Total.com' in Silverstone aus zuverlässiger Quelle erfahren hat.

Titel-Bild zur News: V6-Turbo von Ford-Cosworth

Der neue V6-Turbo bringt ein RRA auch für die Motorenhersteller mit sich

Denn während das RRA bisher vor allem Bereiche abgedeckt hat, die die Teams (und damit die Chassisseite) betreffen, wurde mit der Entscheidung für die Einführung des V6-Turbo ab 2014 auch ein Motoren-RRA beschlossen. Unter der Ägide von FIA-Motorenmann Gilles Simon, einem ehemaligen Ferrari-Mitarbeiter, wollen Cosworth, Ferrari, Mercedes und Renault gemeinsam die Rahmenbedingungen aushandeln.

Hintergrund ist, dass drei von vier derzeit in der Formel 1 engagierten Motorenherstellern dem ursprünglich geplanten R4-Turbo ab 2013 vor allem aus Kostengründen skeptisch gegenüberstanden. Der V6-Kompromiss erfordert zwar ebenfalls die Entwicklung eines völlig neuen Motorenformats, doch der V6 gilt technologie- sowie auch kostenseitig als wesentlich dankbarer. Das neue Motoren-RRA soll den Rest zu einer sinnvollen Lösung beisteuern.

¿pbvin|512|3863||0|1pb¿Welche Inhalte im neuen RRA definiert werden, steht noch nicht fest, doch obwohl die Motorenentwicklung grundsätzlich "eingefroren" ist, waren die Ressourcen für diesen Bereich schon einmal ein heiß diskutiertes Thema. Denn als Red Bull vorgeworfen wurde, auf Chassisseite gegen die im RRA verankerten Personalobergrenzen verstoßen zu haben, konterte Helmut Marko damit, dass Mercedes im Motorenbereich ähnliche Vorteile habe.

Auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' hat Mercedes am Saisonbeginn offiziell bekannt gegeben, in Brixworth 400 Mitarbeiter zu beschäftigen, während Renault in Viry-Chatillon eigenen Angaben nach mit 170 Mitarbeitern auskommt. Auch budgetseitig gibt es gravierende Unterschiede. Ein Motoren-RRA soll einerseits für mehr Chancengleichheit sorgen und andererseits die Motorenkosten insgesamt senken.