Personal: Red Bull weist Schumacher-Vorwurf zurück

Michael Schumacher wirft Red Bull vor, gegen eine Personalvereinbarung zu verstoßen, doch Helmut Marko behauptet: "Die ist nie in Kraft getreten"

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge des sogenannten Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) haben sich die Teams darauf verständigt, einen gemeinsamen Sparkurs zu fahren. Bisher ist man davon ausgegangen, dass dieser auch Personaleinschränkungen beinhaltet, doch hier gehen die Meinungen auseinander. Das belegt die jüngste Auseinandersetzung zwischen Mercedes und Red Bull.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher beäugt die Konkurrenz von Red Bull sehr kritisch

"Es gibt die Vereinbarung, dass es eine Obergrenze hinsichtlich der Personalstärke geben soll, aber gewisse Teams respektieren das nicht", wirft Michael Schumacher der Konkurrenz vor. "Wenn man unsere Mitarbeiterzahl mit der von Red Bull vergleicht, ist das ein ganz anderes Spielfeld. Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen. Jetzt müssen wir sehen, wer reagieren muss - ob jeder das macht, was er will, oder ob sich die Teams doch endlich an die Vereinbarungen halten."

Tatsächlich beschäftigt Mercedes in Brackley 400 Mitarbeiter (plus 20 für Administration und Marketing in Stuttgart) und Red Bull in Milton Keynes 550. Aber: "Die Vereinbarung ist nie in Kraft getreten", behauptet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Wir sträuben uns dagegen, weil sie rein auf die Chassisentwicklung bezogen ist. Wenn auch das Personal im Motorenwerk begrenzt würde, dann würden wir mit uns reden lassen."

¿pbvin|512|3689||0|1pb¿Denn während Mercedes keinen Hehl daraus macht, dass in der Motorenabteilung HighPerformanceEngines in Brixworth 400 Mitarbeiter angestellt sind, kommt Red Bulls Partner Renault in Viry-Chatillon eigenen Angaben nach mit 170 Mitarbeitern aus. "Herr Schumacher sollte sich mal erkundigen, wie viele Leute in Brixworth an seinem Mercedes-Motor arbeiten. Das sind dreimal mehr als an unserem Renault", ätzt Marko.

"Warum sollten wir Zugeständnisse bei der Entwicklung des Chassis machen, wenn Mercedes beim Motor alle Freiheiten hat?", gibt sich der Österreicher wenig kompromissbereit und fügt an: "Wir beklagen uns doch auch nicht mehr, dass ihr Motor so überlegen ist." Womit er möglicherweise ein Signal in Richtung Renault sendet: Erlaubt ihr uns, den Renault-Motor nachzurüsten, dann halten uns wir an die Personalbeschränkung...