• 13.02.2011 15:54

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

FOTA: Budgetobergrenzen-Äquivalent in Planung?

Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner könnte in der Formel 1 ein Äquivalent zur Budgetobergrenze eingeführt werden, um die Kosten zu senken

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 schickt sich offenbar an, das Äquivalent zu einer Budgetobergrenze einzuführen, um die exzessiven Kosten in der Königsklasse zu reduzieren. Das berichtet zumindest der Teamchef des amtierenden Weltmeisterteams Red Bull.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist froh, dass sich die Teams auf einen Sparkurs geeinigt haben

Daten des Formel-1-Branchenmonitors 'Formula Money' zeigen, dass die zwölf Teams im vergangenen Jahr durchschnittlich ein Budget von 126 Millionen Euro zur Verfügung hatten. Am meisten ausgegeben hat mit 293 Millionen Euro Ferrari. Doch Christian Horner unterstreicht, dass die Verhandlungen über eine Ausgaben-Obergrenze innerhalb der Teamvereinigung FOTA "in die richtige Richtung" gehen.

2009 legte die FOTA gegen eine Budgetobergrenze von 40 Millionen Pfund (umgerechnet gut 47 Millionen Euro) ihr Veto ein und entwickelte stattdessen eine Alternative, die als Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA) bekannt ist. Das RRA begrenzt unter anderem Mitarbeiterzahlen, Computer-Speicherkapazitäten und Strecken-Testtage. Allerdings gibt es auch erhebliche Posten, die ausgeklammert sind, wie zum Beispiel Marketingkosten oder die Motorenentwicklung, was pro Jahr bis zu 260 Millionen Euro ausmachen kann.

Horner erklärt: "Wir stehen hinter den Regulierungsbestrebungen, picken aber nicht... Machen wir am besten eine transparente Vereinbarung, an die sich alle halten müssen." Er deutet an, dass dies dem Äquivalent einer Budgetobergrenze entsprechen würde. Auf die Frage, ob es zwischen den beiden Ansätzen einen Unterschied gibt, antwortet er: "Das ist eine sehr gute Frage."

¿pbvin|512|3444||0|1pb¿Die Teams überwachen derzeit selbst, ob sie sich innerhalb der Ausgabenbestimmungen bewegen. "Das andere große Problem, das Red Bull Racing mit dem RRA hatte, war, dass andere Teams eine Strafe einführen wollten, was Machtkämpfe entfachen würde. Die kleinen Teams sehen das als Gelegenheit, ein bisschen Geld zu machen, und dann verpfeifen sich alle gegenseitig. Das passiert im Moment und die Teams stellen sich gegeneinander auf. Das ist nicht Sinn der FOTA."

Die FOTA untersucht derzeit Vorwürfe, wonach Red Bull Racing im vergangenen Jahr zu viel Geld ausgegeben haben soll, aber Horner dementiert dies: "Entgegen anderslautender Spekulationen haben wir uns 2010 an das RRA gehalten." Um die Vorbereitungszeit zu maximieren, beginnt die Entwicklung neuer Autos schon im Jahr vor ihrer eigentlichen Einführung. Die Kosten von Red Bull Racing sind 2009 um 8,8 Prozent auf 185,3 Millionen Euro gestiegen.


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Jerez


Horner führt aus: "Red Bull Racing hat im Vorjahr sein billigstes Jahr in der Formel 1 erlebt, was die Nettoausgaben betrifft, und dieses Jahr werden die Kosten weiter sinken. Durch das RRA haben wir viel Geld gespart." Durch den Gewinn der Weltmeisterschaft sind die Sponsoreneinnahmen gestiegen. Der Teamchef spricht von "einigen interessanten Deals, die wir in den nächsten paar Wochen bekannt geben werden".

Die Limitierungen des RRA wurden mit jedem Jahr verschärft, seit das Abkommen 2009 eingeführt wurde. "Das war eine sehr gute Fokussierung", erläutert Horner, "denn nun gibt es finanzielle Bestimmungen, die die Teams dazu zwingen, effizient zu agieren, während es davor wahrscheinlich bei allen Ineffizienzen gab."