• 21.05.2011 13:42

  • von Stefan Ziegler

Pirelli: Noch einmal so wie in Schanghai...

Paul Hembery schweben zwei bis drei Boxenstopps als optimales Rennszenario vor: Pirelli möchte in Zukunft mehr Grands Prix wie in Schanghai erleben

(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison soll den Formel-1-Fans eine bessere Show geboten werden, doch beim Großen Preis der Türkei war die Action auf der Strecke vielleicht einen Tick zu gut: Mehr Boxenstopps hatte die Formel 1 bis dato noch nie erlebt, was auch die Reifenlieferanten von Pirelli nachdenklich stimmte. Das Ergebnis: Paul Hembery und seine Mannschaft peilen künftig wieder weniger Reifenwechsel an.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery und Pirelli möchten künftig bis zu drei Boxenstopps pro Auto sehen

"Ein Rennen wie in Schanghai ist unser Ziel", sagt der Brite und erklärt: "Das ist der Input, den wir unserem Team geben. Wenn wir stets eine ähnliche Situation schaffen könnten, wäre das prima. Der Grand Prix in der Türkei war so schlecht nicht. Es war ein gutes Rennen. Die Zuschauer genossen es und wenn zu viele Boxenstopps wirklich das Schlimmste daran waren, dann bin ich zufrieden."

Der Motorsport-Direktor von Pirelli hofft auf Verständnis: "Wir haben es mit 20 Strecken zu tun, verfügen aber nur über vier Reifenmischungen, die mit sämtlichen Kursen und Temperaturbereichen klarkommen müssen. Idealerweise bräuchte man zehn bis zwölf Reifenvarianten, um jedes Mal eine Punktlandung hinzulegen. Wir müssen hingegen stets einen Kompromiss eingehen", meint Hembery.

Man dürfe auch nicht vergessen, dass Pirelli erst seit 2011 als Alleinausrüster der Formel 1 fungiere und noch nicht auf ein großes Datenarsenal zurückgreifen könne. Hembery: "Wir sind halt neu in der Formel 1 und müssen uns erst noch zurechtfinden. Man kann nicht über Nacht zum Experten für jede Strecke werden. Erst einmal müssen wir die jeweiligen Kurse besuchen und Daten sammeln."

"Vor der Saison haben wir gerade einmal vier Wochen, um mit den Teams einige Tests bei niedrigen Temperaturen zu absolvieren. Der Sport hilft uns in dieser Hinsicht nicht unbedingt. Unsere Reifen sind aber zuverlässig", gibt der Pirelli-Sprecher zu Protokoll. Um die Situation ein bisschen zu entschärfen, bringt das italienische Unternehmen in Barcelona einen neuen harten Pneu an den Start.