• 08.07.2011 20:29

  • von Dieter Rencken

Button: "Es ist so rutschig - wegen der Regeländerungen?"

Jenson Button im Interview: Wieso das Training frustrierend war, was er zu Vettels Kritik an der Boxeneinfahrt sagt und warum es so viele gute britische Fahrer gibt

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hat mit dem Grand Prix von Großbritannien eine Rechnung offen. Der Brite stand bei seinem Heimrennen noch nie auf dem Podest. Bei Regen ist der Weltmeister 2009 normalerweise eine Macht, doch am ersten Trainingstag in Silverstone kam Button nicht über Rang 15 hinaus.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Fragender Blick: Warum hatte Jenson Button am ersten Trainingstag kaum Grip?

Wie sich sein McLaren nach dem Zwischengas-Verbot anfühlt, was er von Sebastian Vettels Kritik an der Boxeneinfahrt hält und wieso es so viele gute Rennfahrer in seiner Heimat gibt, erklärt er im Interview.

Frage: "Jenson, hattest du heute die Möglichkeit, irgendwelche Bewertungen anzustellen?"
Jenson Button: "Nein. Nicht wirklich. Das war ein etwas frustrierendes Training, denn es trocknete nach der ersten Session auf. Es wäre schön gewesen, dann gleich die zweite Session zu fahren und ein paar Vergleichstests durchzuführen. Ich fuhr dann eine Zeitlang im Nassen, und es war ziemlich rutschig - ich fuhr nur auf den Intermediate-Reifen, nicht auf den extremen Regenreifen."

"Es ist sehr rutschig da draußen, wir hatten kaum Grip. Vielleicht liegt das an den Regeländerungen. Ich weiß es nicht, wir müssen bis morgen warten. Heute Morgen war die Balance in Ordnung, dafür hatte ich damit am Nachmittag ein paar Probleme."

"Bei Nässe konnten wir an den Reifentemperaturen und am Reifendruck arbeiten - mehr war nicht wirklich möglich. Es wird an diesem Wochenende aber nicht regnen, es wird trocken sein. Wir werden morgen sehen, wo wir mit unserem Auto in punkto neuer Teile und neues Reglement stehen."

Frage: "Du hast heute Nachmittag den neuen Heckflügel verwendet. Was hat Lewis heute Morgen darüber gesagt? Wird er euch einen Vorteil bringen?"
Button: "Wir haben ihn nicht wirklich getestet, denn wenn es nass ist, darf man DRS nicht verwenden. Wir wissen nicht, ob es nun besser ist als mit dem alten Flügel. Es handelt sich um ein anderes Abtriebsniveau, daher bin ich nicht sicher, ob wir ihn morgen einsetzen werden."¿pbvin|512|3863||0|1pb¿

Frage: "Was hältst du von der Boxenanlage hier?"
Button: "Gefällt mir gut, man könnte rundherum ein Truckrennen stattfinden lassen, so groß ist die Anlage. Nein, sie haben ganze Arbeit geleistet, es ist nur schade, dass wir die Fans nicht sehen können und sie uns nicht."

"Vielleicht sollten wir in der Konstrukteurs-WM schlechter abschneiden, dann können wir die Fans sehen. Oder wir drehen die Boxengasse um, denn die schwächeren Teams können sie ja sehen. Das ist nicht optimal. Einfahrt und Ausfahrt sind bei Nässe sehr rutschig. Wenn es trocken ist, wird man hier auch viel Zeit verlieren, denn es handelt sich um Kurven."

Frage: "Vettel sagt, dass der Boxeneingang 'fast schon kriminell' ist. Wie siehst du das?"
Button: "Ich bin nicht sicher, ob das das beste Wort dafür ist. Ich finde ihn interessant. Ich hätte das nicht so designt, aber ich bin auch kein Designer. Wahrscheinlich wollten sie einfach nur ein paar Kurven einbauen, damit es schwieriger wird. Ich hoffe, dass es die Show besser machen wird."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien


Frage: "Warum gibt es so viele gute britische Fahrer in der Formel 1?"
Button: "Ich weiß nicht. Der Motorsport ist sehr britisch, könnte man sagen. Wir hatten hier die erste Grand-Prix-Strecke in Silverstone, außerdem gibt es viele britische Formel-1-Teams. Selbst wenn der Name oder der Eigentümer nicht britisch ist, gilt das für viele Leute, die in diesem Sport arbeiten."

"Das ist ein großartiger Ort, um mit dem Rennfahren anzufangen. Die Leute kommen von überall in der Welt, um in Großbritannien in den nationalen Meisterschaften anzutreten. Wir haben Erfahrung darin, herauszufinden wer der Beste ist. Wir hatten in jedem Jahrzehnt einen großen Champion - man erinnere sich an Nigel Mansells Zeiten, an die Zeiten von Damon Hill. Britische Fahrer haben viel erreicht."