Trulli glaubt nicht an permanente Stewards
Die Fahrer wünschen sich zwar dieselben Entscheidungsträger bei allen Rennen, glauben aber nicht ernsthaft daran
(Motorsport-Total.com) - Immer wieder kommt es in der Formel 1 zu strittigen Entscheidungen, was Strafen angeht - zuletzt in Imola, als sich Juan-Pablo Montoya lautstark darüber beschwerte, dass Michael Schumacher für seinen Fahrstil in den ersten Kurven nicht bestraft wurde. Daher wünschen sich die Piloten permanente Stewards, die bei allen Rennen im Einsatz sind.

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Jarno Trulli fordert für sich und seine Kollegen mehr aktives Mitspracherecht
Momentan entscheidet bei strittigen Situationen ein Gremium aus drei Stewards, die von Rennen zu Rennen variieren, wodurch, so viele Experten und vor allem die Fahrer, die Konstanz fehlt und oftmals verschiedenes Maß angewandt wird. Dem will die Fahrergewerkschaft GPDA entgegen steuern, indem sie sich für eine permanente Besetzung der Steward-Posten ausspricht - im Idealfall mit ehemaligen Rennfahrern oder ähnlich erfahrenen Personen.#w1#
Jarno Trulli glaubt aber nicht, dass sich dieser Plan umsetzen lässt, wie er der 'Gazzetta dello Sport' gegenüber äußerte: "Wir verstehen, dass es politisch nicht umsetzbar ist, dieselben Stewards bei allen Rennen zu haben. Es wäre aber ein Weg gewesen, das Reglement konstanter umzusetzen, was dringend nötig wäre, wie der Fall Montoya zeigt." Der Kolumbianer hatte sich nach dem Imola-Zwischenfall beschwert, dass er selbst für dasselbe Vergehen wie Schumacher 2003 in Indianapolis bestraft wurde, der Ferrari-Star aber schadlos blieb.
Indes ist Trulli auch der Ansicht, dass das Wort der Fahrer generell ernster genommen werden sollte: "Wir hätten gerne, dass uns die FIA um unsere Meinung bittet, bevor sie wichtige Entscheidungen trifft. Unsere Ansichten, auch wenn sie nicht bindend sein würden, wären sicher hilfreich vom technischen Standpunkt her. Wir sind die, die Rennen fahren, nicht wahr? Ich finde, dass unsere Ansichten wichtig sind, was die Sicherheit angeht."
Die GPDA hat daher beschlossen, sich wieder vermehrt um Mitsprache in politischen Entscheidungen zu bemühen. Eine erste Maßnahme wurde bereits gesetzt: Nach dem Fahrerbriefing mit FIA-Mann Charlie Whiting am Sonntag vor jedem Rennen werden sich die Piloten treffen, um sämtliche Probleme untereinander zu besprechen. Der Geist der Fahrergewerkschaft soll dadurch neu belebt werden.

