Trulli: "Das ist das Ende des Qualifyings"

(Motorsport-Total.com) - Der hohe Abrieb der Pirelli-Reifen, insbesondere der weichen Mischung, lässt die Formel-1-Teams inzwischen zu bisher ungekannten Strategien greifen. Im Qualifying zum Grand Prix der Türkei in Istanbul verzichteten einige Fahrer in der entscheidenden Sitzung ganz bewusst auf einen zweiten Run, um so einen Satz frischer Reifen mehr im Rennen zur Verfügung zu haben.

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Jarno Trulli findet an den gegenwärtigen Qualifying-Strategien wenig Gefallen

Lotus-Pilot Jarno Trulli ist der Ansicht, dass der Samstag in Istanbul deutlich gemacht hat, wie sehr sich die Formel 1 durch den Einstieg von Pirelli verändert hat und wie wertlos inzwischen das Qualifying geworden ist. In seiner Kolumne für 'Repubblica' spricht der Italiener gar vom "Ende des Qualifyings".

Trulli stört sich daran, dass einige der Piloten sobald sie Q3 erreicht haben mit ihrer Position zufrieden sind, anstatt wie bisher auf die Pole-Position loszugehen. "Die Strategie hat inzwischen eine deutlich entscheidendere Rolle eingenommen als bisher. In Istanbul begann das Rennen schon vor dem eigentlichen Start durch das Sparen der Reifen", kritisiert der 237-fache Grand-Prix-Starter.

¿pbvin|512|3659||0|1pb¿Im weiteren Verlauf seiner Kolumne nimmt Trulli dann etwas den Fuß vom Gas. "Einige mögen der Ansicht sein, dass durch Pirelli ein jahrelang funktionierendes System ruiniert wurde. Soweit gehe ich nicht. Ich stelle nur fest, dass sich die Regeln verändert haben und sich die Piloten darauf eingestellt haben." Dass der Italiener, der seit jeher als sehr guter Qualifier bekannt ist, mit dieser Entwicklung nicht glücklich ist, daran lässt er keinen Zweifel.

Unterm Strich gibt es nach Ansicht Trullis allerdings wie so oft sowohl Argumente, die dafür als auch dagegen sprechen. "Das Positive in diesem Jahr sind sicherlich die spannenderen Rennen", so der Lotus-Pilot. "Das Negative ist, dass die Qualifyings weniger spektakulär sind und im Grunde nur noch von der Strategie bestimmt werden."