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Trotz Abtriebsmangel: Mallya bleibt optimistisch
Force-India-Chef Vijay Mallya im Interview über die Zusammenarbeit mit McLaren-Mercedes, die Erwartungen an die Saison und die neue Struktur im Team
(Motorsport-Total.com) - Bei Force India machen sich die Piloten zum Saisonstart nur wenig Hoffnung. Der neue VJM02 habe zwar mit dem Mercedes-Motor anständigen Schub, biete aber insgesamt zu wenig Abtrieb, bemängelten Giancarlo Fisichella und Adrian Sutil unisono. Das Team droht die selbst gesteckten Ziele nicht zu erreichen. Immerhin wollte man mit dem neuen Technikpartner McLaren-Mercedes ins Mittelfeld vorstoßen. Teamchef Vijay Mallya sieht die Situation im Interview deutlich weniger kritisch.

© xpb.cc
Vijay Mallya hat zur Saison 2009 das Zepter selbst in die Hand genommen
Frage: "Vijay Mallya, wie bewerten sie das Debüt des VJM02?"
Vijay Mallya: "Wenn man bedenkt, wie eingeschränkt wir in unseren Testmöglichkeiten waren, dann dürfen wir alle auf das Erreichte stolz sein. Wir haben einige gute Runden hinlegen können, vor allem beim zweiten Test in Barcelona. Die Fahrer sagen, dass sich das Auto gut anfühlt. Und wenn Giancarlo, der über 200 Rennen auf dem Buckel hat, so etwas sagt, dann ist das ermutigend. Wir wissen natürlich, dass es noch früh im Jahr ist und es jetzt nicht nur um Speed, sondern auch um Standfestigkeit geht."#w1#
Frage: "Wie sehen die realistischen Ziele für Melbourne aus?"
Mallya: "Wir gehen guter Dinge an den Start in Melbourne. Ich werde jetzt nicht allen Leuten sagen, dass wir Punkte holen werden. Lasst uns ein paar Rennen abwarten und mal sehen. Wir sollten nicht zu viele Vorhersagen vor dem Saisonstart machen, aber wir haben bislang gesehen, dass das gesamte Feld recht eng zusammenliegt. Es geht viel enger zu, als alle das aufgrund der Regeländerungen eingeschätzt hatten. Wir müssen uns wie alle erst einmal unseren Platz suchen und damit eine gute Grundlage für den Rest des Jahres schaffen."
Frage: "Zahlt sich die Partnerschaft mit McLaren-Mercedes für sie aus?"
Mallya: "Ich glaube, diese Partnerschaft funktioniert exzellent. Meine Zuversicht wird durch die Aussagen der Fahrer bekräftigt. Das Auto hat eine viel bessere Balance und mehr mechanischen Grip, was sich in unseren Testzeiten niedergeschlagen hat. Ich bin froh, dass ich eine tolle Atmosphäre im Team habe. Wir arbeiten als ein Team und nicht in unterschiedliche Richtungen, wir arbeiten als Einheit am Erfolg. Ich bin für viel Transparenz innerhalb einer Leistungsgesellschft. So stellt sich das nun bei uns dar. Die neue Partnerschaft war diesbezüglich ein Katalysator."
Frage: "Was steckt hinter der Entscheidung, KERS erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison einzuführen?"
Mallya: "Wir haben die Entscheidung, KERS in den ersten Rennen nicht einzusetzen, bereits im frühen Winter getroffen. Wir wollten sicherstellen, dass wir im Rahmen des riesigen Bergs von Arbeit erst einmal die Einheit von Motor und Getriebe anständig integrieren, bevor wir in einem zweiten Schritt KERS einführen. Denn KERS ist für das Team eine komplett neue Technologie. Wir sind sicher, dass unser System als Teil der Kooperation mit McLaren ein exzellentes sein wird und wir später bereit sein werden, es einzusetzen. Wir mussten aber erst einmal die Grundlagen sicherstellen, damit das Auto läuft. Andere Teams machen es genauso, wir stehen nicht allein da."
Frage: "Wie wünschen sie sich die Entwicklung über das Jahr?"
Mallya: "Mit Talent und Entschlossenheit werden wir Punkte holen. Das wäre für uns schon ein großer Schritt. Ich will aber nicht zu viel Druck aufbauen. Wie lange hat Ferrari gebraucht, um erstmals den Titel mit Michael Schumacher zu holen? Fünf Jahre. Wenn ich sage, dass wir optimistisch sind, dann setzt dies das Team unter Druck. Später im Jahr gibt es dann keine Entschuldigungen mehr. Ich erwarte Leistung und die Mannschaft wird an der Zahl der Punkt gemessen. Wir haben viel investiert und einige Veränderungen vorgenommen. Ich möchte nun sehen, dass sich das Glück auch mal uns zuwendet."

