• 25.03.2009 10:22

  • von Roman Wittemeier

Fisichella skeptisch: Kein Fortschritt bei Force India?

Force-India-Pilot Giancarlo Fisichella ist vor dem Saisonstart in Melbourne pessimistisch: Erst in Barcelona könnte es besser werden

(Motorsport-Total.com) - Der neue Force-India-Mercedes sollte das recht junge Team aus Indien in der neuen Saison ins Mittefeld bringen. Die Hoffnungen waren riesig, die Enttäuschung nach den Tests ist es ebenso. Der VJM02 hat zu wenig Abtrieb, es mangelt an Grip - da hilft weder ein Motor noch das Getriebe von Technikpartner McLaren-Mercedes. "Nach dem allerersten Test war ich recht optimistisch. Aber das hat sich gelegt", sagte Giancarlo Fisichella gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Giancarlo FisichellaBarcelona, Circuit de Catalunya

Der VJM02 läuft noch nicht gut: Erneut finstere Zeiten für Giancarlo Fisichella?

"Das Auto war einfach zu spät fertig und wir konnten zu wenig testen. Auf mechanischer Seite ist der Wagen gut, Motor und Getriebe sind klasse, aber wir brauchen mehr Abtrieb", sagte der erfahrene Italiener. Weiter klagte er: "Wir haben zu wenig Grip. In den ersten Überseerennen werden wir wohl ähnliche Probleme haben wie im vergangenen Jahr. Wenn wir dann nach Bgarcelona kommen, soll KERS eingebaut werden und es steht wohl auch ein neues Paket bereit. Hoffentlich wird das ein Schritt in die richtige Richtung."#w1#

"Ins Mittelfeld zu kommen, wird zwar schwierig werden, aber wir werden sehen", fand Fisichella doch noch einen Hauch Optimismus. Bereits die vergangene Saison sei für ihn nicht einfach gewesen, immerhin habe er in weiten Teilen seiner Karriere in Siegerautos gesessen und Rennen gewonnen. Ans Aufgeben dachte er jedoch nie. "Das war mental nicht ganz einfach. Aber manchmal gab es auch positive Momente. In Monza im Qualifying war ich schneller als Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen. Ich bin dort nur um eine Tausendstelsekunde an Q3 gescheitert."

Auch in Barcelona, Singapur und Brasilien habe er kleine Glanzlichter setzen können, die ihm das Durchhalten erleichterten. "Ich bin immer noch motiviert und mag diesen Sport. Ich will kämpfen. Aber nach 14 Jahren ist es nicht mehr so, dass ich morgends nach dem Aufstehen sofort an die Formel 1 denke. Manchmal muss man einfach abschalten, bei der Familie sein und nicht an die Formel 1 denken. Einfach mal ein normaler Typ sein."

Mit Freude sieht Fisichella die Entwicklung bei Brawn. Seinem langjährigen Formel-1-Kollegen Rubens Barrichello bietet die kommende Saison voraussichtlich noch einmal beste Chancen. "Das ist Formel 1", sagte der Italiener. "Es kann alles passieren. Vor einem Jahr sah es so aus, als wäre Rubens am Ende. Jetzt kommt er zurück und hat sogar wahrscheinlich ein Siegerauto. Das freut mich für ihn, denn er ist ein netter Kerl. So etwas könnte mir auch passieren. Ich spreche nicht von Siegen, aber Punkte wären eine große Motivation."