Sutil: "Hoffentlich nicht wieder ganz hinten"
Force-India-Pilot Adrian Sutil beschreibt im Interview seine Erwartungen für den Saisonauftakt in Melbourne
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Adrian, die Wintertestfahrten sind vorbei. Wie ist dein Eindruck vom neuen VJM02?"
Adrian Sutil: "Mein Gefühl ist im Moment ganz okay. Wir haben bestimmt noch viel Arbeit vor uns und brauchen noch eine Weile, bis wir alle Systeme und das Fahrzeugverhalten besser verstehen. Die Testtage waren aber gut. Wir konnten viele Runden fahren, vor allem in Barcelona. Dort konnten wir unser Programm ohne Zwischenfälle oder technische Probleme durchziehen. Das Auto fühlt sich im Vergleich zum Vorjahr ganz anders an. Wir haben viel mehr Grip an der Vorderachse und sind in schnellen Kurven besser. Wir haben eine bessere Balance, aber müssen beim Abtrieb noch etwas zulegen."

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Adrian Sutil will mit Force-India-Mercedes etwas nach vorn kommen
Frage: "Durch das Testverbot wird nun der Freitag am Rennwochenende wichtiger. Wie wirst du das angehen?"
Sutil: "Ganz sicher wird der Freitag nun deutlich wichtiger, aber gleichzeitig können wir wegen der Motorenbeschränkungen nicht zu viele Runden drehen. Das Programm wird anspruchsvoller. Wir müssen versuchen, möglichst zielgerichtet an den Weiterentwicklungen zu arbeiten. Das ist nun einmal unsere einzige Chance, den Wagen im Saisonverlauf zu verbessern."#w1#
Frage: "Wie fühlst du dich im Team?"
Sutil: "Gut. Ich bin ja nun schon seit vier Jahren bei der Mannschaft. Das ist eine lange Zeit. Die Atmosphäre ist sehr gut. Alle arbeiten und machen ihren Job. Es gibt überhaupt keine Probleme."
Frage: "Kannst du schon einschätzen, wo ihr euch einreihen werdet?"
Sutil: "Das ist schwierig zu sagen. Alle Teams hatten mal einen guten Lauf. Die meisten haben zwischendurch Qualifying-Simulationen absolviert und schnelle Runden markiert. Wir wissen nur wenig darüber, wer wirklich wie stark sein wird. Bezüglich unserer Performance würde ich sagen, dass wir nicht sofort im Mittelfeld sein werden, aber hoffentlich sind wir auch nicht wieder ganz hinten. Ich erwarte mir von dieser Saison eigentlich mehr."
Frage: "Das Qualifying war im vergangenen Jahr ein Problem. Kann man da anhand der Qualifying-Simulationen aus Barcelona schon Fortschritte erkennen?"
Sutil: "Wir konnten eine gute Simulation fahren und waren in der ersten Runde wirklich schnell. Aber es gibt scheinbar keine wirkliche Spitze bei der Reifennutzung mehr. Sie scheinen viel konstanter zu sein, sodass man die erste, zweite und dritte Runde schnell fahren kann und das Auto eigentlich konstanten Grip hat. Ich denke, dass uns die kühlen Temperaturen entgegen kamen. Ich schätze, dass es in wärmeren Ländern schwieriger wird, das Fenster mit den weichen Reifen genau zu treffen."
¿pbvin|512|1362||0pb¿Frage: "Wie war dein Gefühl auf Longruns?"
Sutil: "Die Daten waren eindeutig und konstant. Ich habe mich bei meiner Rennsimulation sehr wohlgefühlt, vor allem mit den weichen Reifen. Die harten Pneus waren etwas komplizierter. Man konnte sie bei den kühlen Tempertaturen nur schwer zum Arbeiten bringen. Diese Reifen sind eher für warmes Wetter gebaut. Wir müssen mal abwarten, um ein klares Bild zu bekommen."
Frage: "Welche Ziele hast du beim Saisonstart in Melbourne?"
Sutil: "Die Strecke in Australien ist wirklich nett, ein wenig wie ein Stadtkurs mit sehr vielen Kurven. Die Strecke ist mit 5,3 Kilometern recht lang, aber es gibt kaum Geraden, wo du dich mal ausruhen kannst. Wir erleben dort meist richtig gute Rennen. Im vergangenen Jahr gab es viele Zwischenfälle, die neuen Safety-Car-Regeln könnten interessant werden."
"Die Boxengasse bleibt ab sofort immer offen, was deutlich besser ist. Im vergangenen Jahr gab es viel Konfusion, niemand wusste so recht, was er machen sollte. Ich bin sicher, dass es auch diesmal nach der ersten Anwendung zu Diskussionen kommen wird, aber so ist das ja immer. Ich möchte das Rennen bis zum Ende fahren. Nach dem Qualifying schauen wir mal, wo wir stehen und dann kann ich sagen, was ich vom Rennen erwarte."

