• 24.03.2008 09:19

  • von Roman Wittemeier

Todt über Schumacher: "Das gefällt mir nicht"

Ex-Ferrari-Teamchef Jean Todt kritisiert Michael Schumachers Teilnahme an Motorradrennen in ungewohnt scharfen Tönen

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher ist Rentner und deswegen darf er mit seiner Zeit anstellen, was er will. Wer nun dachte, der siebenfache Formel-1-Weltmeister würde sich auf entspanntes Schachspiel konzentrieren und eventuell gemeinsam mit Ehefrau Corinna einen Klöppelkurs besuchen, der kennt Schumacher schlecht. Der ehemalige Ferrari-Superstar hat vor wenigen Tagen in Ungarn an einem Superbike-Event teilgenommen und hatte viel Lob für seinen dritten Platz bekommen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt und Michael Schumacher haben bei Ferrari viele Erfolge gefeiert

Während sich mancher Schumacher-Fan schon auf eine zweite Karriere des Kerpeners auf zwei Rädern freut, kritisiert dessen Ex-Chef Jean Todt die Motorrad-Ausflüge seines ehemaligen Schützlings in ungewohnt deftigen Worten. "Michael trifft seine Entscheidungen selbst. Es ist schließlich sein Leben - da kann er machen, was er will. Aber diese Entscheidung passt mir sicher nicht, absolut nicht", so Todt gegenüber 'motorsport-aktuell.com'.#w1#

Michael Schumacher

Michael Schumacher: auch bei seinem Motorradrennen mit Startnummer Eins Zoom

In fast väterlicher Manier macht sich der Franzose Sorgen um den ehemaligen Lieblingsangestellten: "Es gefällt mir überhaupt nicht, ihn bei Motorradrennen zu sehen, denn wir wissen schließlich, dass das schön gefährlich sein kann." Schumacher war bei einem Fun-Event am Pannoniaring in Ungarn mit einer geliehenen Holzhauer-Fireblade allen anderen Hobbyfahrern um die Ohren gefahren und hatte sich lediglich den beiden Profis Andreas Meklau und Martin Bauer geschlagen geben müssen.

"Ich bin ja nicht dumm", so Todt. Racing läge bei Schumacher eben einfach in den Genen: "Wenn es nicht in Michaels Natur läge, solche Risiken logisch und aufregend zu finden, hätte er nicht die Karriere gemacht, die er gemacht hat. Es hat also alles seine Logik. Manchmal gefällt sie einem, manchmal eben nicht. Diese gefällt mir weniger." Im Ferrari-Lager wird man die Rennaction des Kerpeners wohl auch mit gemischten Gefühlen aufgenommen haben, denn Schumacher soll im Laufe der Formel-1-Saison als Berater und möglicherweise auch erneut als Testpilot zum Einsatz kommen.