• 28.09.2002 01:25

  • von Reinhart Linke

Todt: Rubens bekommt ein neues Chassis

Ferrari-Rennleiter Jean Todt spricht im Interview über den Unfall von Barrichello im Freien Training und die Dominanz "der Roten"

(Motorsport-Total.com) - Während Ferrari die Formel 1 weiterhin dominiert, sinken die Einschaltquoten und das allgemeine Interesse an der Königsklasse des Motorsports. Auf der offiziellen Pressekonferenz am Freitag nach dem Freien Training in Indianapolis nahm Ferrari-Rennleiter Jean Todt zur aktuellen Situation Stellung und sprach über den Unfall von Rubens Barrichello im ersten Training am Morgen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Möchte noch lange mit Ferrari dominieren: Jean Todt

Frage: "Gibt es die Möglichkeit, dass ihre Fahrer ein Wettrennen gegeneinander fahren?"
Jean Todt: "Zu Beginn der Saison hatten wir die Zielsetzung, die Konstrukteursweltmeisterschaft für Ferrari zu gewinnen und dann wollten wir die Fahrerweltmeisterschaft gewinnen. Es schien, als hätte Michael die besseren Chancen in der Fahrerweltmeisterschaft, deshalb unterstützte ihn das Team so gut es ging. Und sobald dies geschafft war, bestand das Ziel darin, Rubens' zweite Position in der Meisterschaft zu sichern. Und jetzt führt Rubens vor dem Dritten mit 17 Punkten. Und definitiv, wenn Michael dieses Rennen gewinnt, dann würde Rubens zweiter sein und wir hätten das erwünschte Resultat. Aber es gibt viele andere Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Sobald wir sehen, was im Qualifikationstraining passiert, entscheiden wir, was das Beste für Ferrari ist."

Frage: "Können sie uns sagen, was heute morgen mit Rubens passiert ist und was mit dem Auto los war?"
Todt: "Ich vermute, dass er einen Druckverlust im linken Hinterreifen hatte und dadurch das Auto verlor."

Frage: "Wie sieht der Zustand des Chassis im Augenblick aus?"
Todt: "Es sieht nicht so schlecht aus. Es wird für morgen repariert sein, trotzdem tauschen wir das Chassis für Rubens morgen früh."

Frage: "Also ist das Chassis neu?"
Todt: "Ja."

Frage: "Haben sie gemischte Gefühle bei der Dominanz von Ferrari, wo jetzt das Interesse an der Formel 1 abnimmt?"
Todt: "Unsere Dominanz liegt an unterschiedlichen Faktoren: Der Stärke des Teams, fantastischen Fahrern und fantastischen technischen Partnern ? vor allem spreche ich hierbei von Bridgestone, die uns die Reifen liefern. Nach vielen, vielen Jahren harter Arbeit für Ferrari verdient es Ferrari und wir wissen, dass es nicht immer so sein wird. Aber so lange es so ist, tun wir alles, um diesen Zustand aufrecht zu erhalten, weil wir sehr motiviert sind."