Schumacher: "Ich habe kein Problem mit Frauen"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was denkst du über den Kurs hier?"
Michael Schumacher: "Ich denke, dass wir schon häufig über die Strecke gesprochen haben. Es ist ein Kurs mit einem großen Namen, wegen seines Ovals, den die Indy-Cars hier verwenden. Und wir haben einen Kurs, der einen Kompromiss und keine große Herausforderung darstellt, wie man sie in Suzuka oder Spa vorfinden kann. Aber wenn man sieht, was möglich war, so haben sie einen guten Job verrichtet."

Frage: "Gestern hast du über einen 'free battle' (freien Kampf) gesprochen?"
Schumacher: "Free or three? (frei oder drei?)"

Frage: "Ich denke, dass du frei für diese Rennen gemeint hast."
Schumacher: "Ja."

Frage: "Kannst du sagen, was du damit gemeint hast?"
Schumacher: "Grundsätzlich war es ganz klar, dass wir so fahren wollten, dass Rubens die zweite Position gesichert ist und er unterstützte mich beim Gewinn des Titels so gut wie er nur konnte, so war es für mich klar, dass ich ihn bei seinem Ziel helfen würde. Ich glaube, dass wenn meine Rechnung stimmt, dass wenn ich dieses Rennen gewinnen würde, er somit Zweiter würde, was bedeutet, dass? Na ja, wir können auf jeden Fall frei fahren."

Frage: "Niki Lauda hat gestern gesagt, dass er gelangweilt gewesen wäre, wenn er so viel wie du gewonnen hätte. Was musst du manchmal tun, um dich selbst zu motivieren, dir neue Herausforderungen suchen?"
Schumacher: "Es gibt ganz offensichtlich einen Unterschied zwischen ihm und mir, denn ich bin noch nicht gelangweilt. Die Motivation kommt einfach vom Wettbewerb, den man jedes Wochenende auf der Strecke vorfindet. Ich hatte Rennen, die hart waren und ich hatte Rennen, die einfach waren. Aber es gab nie eine konstante Situation und das ist das Gute an der Formel 1. Man weiß nie, wie das nächste Rennen verlaufen wird."

Frage: "Wie besorgt warst du nach Rubens' Unfall, dass du nochmals auf die Strecke gehen kannst?"
Schumacher: "Nachdem wir das Problem kannten, war ich überhaupt nicht besorgt. Ich meine, man konnte deutlich sehen, dass er einen Plattfuß hatte und dies kann verschiedene Folgen haben. Jedenfalls ist ein Plattfuß nichts Normales."

Frage: "Gibt es auf der Strecke ein Problem mit Trümmern? Könnte dies ihn verursacht haben?"
Schumacher: "Ich weiß es nicht. Wir konnten das nicht feststellen, da das Rad so stark beschädigt war, dass wir nicht wirklich wissen konnten, woher der Plattfuß gekommen ist."

Frage: "Ich habe mit Niki Lauda gesprochen, und er hat Sarah Fisher angeboten, Nach Europa zu kommen und in ein Formel-1-Auto zu steigen. Er würde Sarah Fisher gerne neben dir in der ersten Reihe sehen. Was denkst du darüber, dass eine Frau nach zehn Jahren wieder in die Formel 1 kommen könnte und neben dir steht?"
Schumacher: "Nun, ich habe kein Problem mit Frauen. Meine Meinung ist ziemlich klar, es gibt keinen Grund, warum eine Frau wegen der körperlichen Anstrengungen kein Formel-1-Auto fahren können sollte. Wenn man einige Athleten sieht, so sind sie sicherlich stärker, als wir es sind. Sie können also so stark sein, wie wir es sind und den Job erledigen. Es gibt einfach nicht genügend von ihnen. Aus einer Menge Fahrer kommen nur sehr wenige in die Formel 1. Wenn man dann sieht, wie viele Frauen im Motorsport sind, dann kann man sich vorstellen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Aber vielleicht hat Niki auch ein anderes Interesse an ihr?" (alles lacht)

Frage: "In der Formel 1 will jeder wissen, was du tust. Aus diesem Grund ist meine Frage von tiefster sozialer Bedeutung. Warum trägst du nicht deine Kappe?" (Gelächter)
Schumacher: "Weil sie Sabine (seine Pressedame) trägt." (wieder Gelächter)

Frage: "Welchen Teil der Strecke findest du am herausforderndsten und welchen am wenigsten herausfordernd?"
Schumacher: "Der wohl aufregendste Teil ist der Abschnitt zwischen Kurve 1 und 6, dieser Komplex. Alles andere ist entweder sehr langsam oder man fährt mit Vollgas."