Turbulenter erster Tag im "Nudeltopf" von Indianapolis
Völlig unbeeindruckt vom teils spektakulären Geschehen hinter sich ist Michael Schumacher wieder einmal Bestzeit gefahren
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher ist im Freien Training am Freitag in Indianapolis zum Großen Preis der USA mit 1:13.548 Minuten die schnellste Rundenzeit gefahren. Der Deutsche drehte insgesamt 34 Runden, während Teamkollege Rubens Barrichello nach einem heftigen Unfall keine gezeitete Runde fahren konnte. Der Brasilianer hatte sich vermutlich nach einem Defekt an einem Hinterrad in der Steilkurve in die obere Betonmauer gedreht und dabei das Auto so stark beschädigt, dass er nicht mehr fahren konnte. Bis auf einen Schock überstand Barrichello den Unfall unverletzt.

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Michael Schumacher bei seiner Ausfahrt auf den Indianapolis Motor Speedway
Trotz der starken Vorstellung vor zwei Wochen in Monza kam die zweitbeste Zeit für Eddie Irvine doch etwas überraschend. Der Jaguar-Fahrer hatte nach 27 Runden nur 0,575 Sekunden Rückstand auf die Spitze, da konnte Teamchef Niki Lauda auch einen Dreher und ein Techtelmechtel mit Teamkollege Pedro de la Rosa verzeihen, bei dem der Ire ebenfalls einen Abstecher in die Wiese machen musste, nachdem ihm beim Überholen der Platz ausging und er Ex-Vizeweltmeister auf die Wiese geriet. Der Spanier übrigens kam mit 1,756 Sekunden Rückstand auf den elften Rang.
Die Plätze drei und vier gingen an die McLaren-Mercedes, die erst zum Schluss der zwei Mal 60 Trainingsminuten richtig in Fahrt kamen. David Coulthard hatte nach 39 Runden jedoch bereits mächtige 1,371 Sekunden Rückstand auf Schumacher, Kimi Räikkönen als Viertschnellster fehlten 1,438 Sekunden nach 30 Umläufen.
Dass Reifenhersteller Bridgestone wohl einen kleinen Vorteil zu haben scheint, untermauerte Jacques Villeneuve mit seinem fünften Rang. Dem Kanadier fehlten nach 41 Runden 1,487 Sekunden auf die schnellste Runde des Tages. Teamkollege Olivier Panis hatte größere Probleme mit seinem BAR-Honda und kam mit 2,393 Sekunden Rückstand nur auf den 18. und damit vorletzten Platz.
Ein überzeugendes Debüt im Sauber zeigte Heinz-Harald Frentzen, der als Massa-Ersatz den C21 mit 1,588 Sekunden Rückstand gleich einmal auf den sechsten Platz stellte und damit Teamkollege Nick Heidfeld hinter sich lassen konnte, der lange Zeit vor dem älteren Mönchengladbacher stand. Am Schluss hatte "Quick Nick" auf dem neunten Rang liegend 1,712 Sekunden Rückstand zu verzeichnen.
Ebenfalls überzeugend war am ersten Tag die Vorstellung von Giancarlo Fisichella im Jordan-Honda, der lange Zeit ganz vorne mitgemischt hatte und erst zum Schluss mit 1,661 Sekunden Rückstand bis auf den siebten Rang nach hinten durchgereicht wurde. Teamkollege Takuma Sato war lange Zeit ähnlich schnell, bis er nach 27 Runden sein Auto harmlos in die Reifenstapel steckte, seine Fahrt aber nicht mehr fortsetzen konnte und mit 2,111 Sekunden Rückstand auf dem 17. Platz geführt wurde.
Schnellster Renault-Fahrer war am ersten Tag in Indianapolis Jarno Trulli, der nach 41 Runden 1,708 Sekunden Rückstand zu verzeichnen hatte. Wie die meisten anderen Fahrer auch, leistete sich der Italiener ebenfalls einen Ausritt in die tückischerweise nach einem Schauer am Morgen feucht gebliebenen Wiese. Teamkollege Jenson Button, der sein Auto kurz vor Trainingsende mit technischen Problemen abstellen musste, kam mit 2,000 Sekunden Abstand zur Spitze auf den 13. Platz.
Nicht ganz unproblematisch verlief der erste Tag bei BMW-Williams, wo Ralf Schumacher mit 1,743 Sekunden Rückstand gerade noch den Sprung in die Top 10 schaffte. Der Kerpener fuhr 37 Runden, musste am Morgen allerdings vorzeitig aussteigen, als er sich bei einem Dreher den Heckflügel an den Reifenstapeln abschlug. Teamkollege Juan-Pablo Montoya haderte zuerst mit seinem Auto und blieb dann wenige Minuten vor Schluss des Trainings mit Rauchentwicklung am Auto stehen. Rang 16 und 2,084 Sekunden Rückstand waren die Bilanz des ersten Tages.
Für Mika Salo im Toyota verlief der erste Tag solide, der Finne belegte mit 1,873 Sekunden Rückstand den 12. Rang, Teamkollege Allan McNish kam mit 2,041 Sekunden Rückstand auf Platz 14. Das Feld komplettierten die beiden Minardi-Fahrer Mark Webber mit 2,081 Sekunden Abstand auf die Spitze und dem 15. Rang sowie Alex Yoong, der mit 2,590 Sekunden Rückstand auf Schumacher als 19. das Schlusslicht bildete.

