• 27.09.2002 13:05

  • von Fabian Hust

Schumacher: "Jetzt dürfen wir frei auffahren!"

Schumacher über seinen USA-Urlaub, die Duelle mit Barrichello, seine fantastische Saison und das Gladbach-Duell bei Sauber

(Motorsport-Total.com) - Erst am Donnerstagmittag um 13 Uhr Ortszeit kam Michael Schumacher in Indianapolis an, wo er zunächst sein Team begrüßte um dann in die üblichen technischen Besprechungen zu gehen. Außerdem begab sich der Weltmeister mit Teamkollege Rubens Barrichello vor der Ferrari-Garage zu einem Foto-Shooting mit drei Maseratis: Einem Spyder, einem Trofeo und dem 8CTF, einem Einzelsitzer, mit dem Wilbur Shaw zwei Mal die Indianapolis 500 gewann (1939 und 1940).

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Rubens Barrichello

In Indianapolis würde Schumacher auch in der Schlussphase Barrichello angreifen

Wie in jedem Jahr reiste der Ferrari-Pilot früher in die Staaten, um sich Urlaub zu gönnen und sich dabei gleich an die Zeitzone zu gewöhnen: "Ich bin mit Corinna und ein paar Freunden Reiten gewesen", so der Deutsche. "Es war sehr heiß, ich konnte mich aber gut entspannen. Wenn ich in Italien zu 100 Prozent erkannt werde, dann kennen mich die Leute in den USA nur zu 50 Prozent. Ich freue mich nun schon auf den Grand Prix in Indy. Es stimmt, dass ich die Formel-1-Strecke hier nicht besonders anspruchsvoll finde, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht froh bin, hier zu sein."

Natürlich ist auch in Indianapolis der zweite Platz von Rubens Barrichello in der Fahrerweltmeisterschaft das oberste Ziel, doch Michael Schumacher kündigt an, dass man freier auffahren darf: "Unser Hauptziel ist es, Rubens auf den zweiten Platz in der Meisterschaft zu helfen. Natürlich hat sich alles seit dem Ergebnis von Monza verändert, denn Rubens hat nun eine ordentliche Führung gegenüber seinen Rivalen. Ich denke, dass wir aus diesem Grund im Rennen jede Menge Spaß haben werden. Sogar wenn ich gewinne, würde er Zweiter werden, das bedeutet, dass wir in den letzten zwei Rennen frei auffahren können und darauf freue ich mich!"

Gleichzeitig gibt der Ferrari-Pilot zu, dass Rubens Barrichello sein härtester Teamkollege ist, den er jemals hatte: "Das würde ich so sehen, ja. Ich denke nicht, dass wir in der Vergangenheit eine Situation hatten, in der es so eng zuging wie jetzt. Wir werden sehen, wie lange ich noch die Oberhand behalten kann." In Monza hatte der Kerpener keine Möglichkeit, an Barrichello vorbeizugehen: "Ich hatte keine Chance, an ihm vorbeizukommen, denn er war sehr schnell."

Nicht nur weil das Sauber-Team mit Ferrari-Motoren unterwegs ist, interessiert sich Michael Schumacher für den kurzfristigen Fahrerwechsel im Sauber-Team, wo Heinz-Harald Frentzen ein Rennen für Felipe Massa als Teamkollege von Nick Heidfeld einspringt: "Das ist eine interessante und positive Situation. Ich gehe nicht davon aus, dass sich das in ein Derby entwickeln wird! Wenn man zwei Fahrer hat, die die gleiche Sprache sprechen, so kann das dem Team helfen."

Angesichts der Tatsache, dass er seinen fünften Titel gewann, zehn Rennen für sich entscheiden konnte und ebenfalls so viele Punkte sammeln konnte wie nie zuvor, spricht "Schumi" von einer absoluten Traumsaison: "Es ist schwierig, Worte zu finden, die meine Gefühle beschreiben. Es gab wirklich besondere Momente wie in Magny-Cours oder in Spa. Ich kann sagen, dass dieses Jahr eine fast perfekte Situation war. Ob ich mich manchmal frage, ob dies alles überhaupt Wirklichkeit ist, wenn ich morgens aufwache? Ja, manchmal denke ich, dass ich mich selbst kneifen muss, so wie das am Montagmorgen nach Magny-Cours der Fall war, als ich vielleicht ein wenig zu viel getrunken hatte!"

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