• 16.04.2002 12:33

  • von Marcus Kollmann

Todt: "Ein ausgezeichnetes Wochenende"

Der Ferrari-Sportdirektor freut sich über das Lob der Konkurrenz und spricht über den Doppelerfolg in Imola

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Doppelsieg von Ferrari beim Heimspiel in Imola, wo man im Vorjahr die Erwartungen der Fans nicht hatte erfüllen können, war die Stimmung bei den Tifosi und im Weltmeisterteam prächtig. Bei der deutlich auf die Plätze verwiesenen Konkurrenz herrschte hingegen Ratlosigkeit und vereinzelt auch große Enttäuschung über die eigene Performance.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Todt freute sich über den Doppelerfolg in Imola sehr

Egal ob im Regen am Freitag und Samstagvormittag, oder auf trockener Strecke am Samstag- und Sonntagnachmittag, die von Michael Schumacher und Rubens Barrichello gefahrenen F2002 gaben im Autodromo Enzo e Dino Ferrari, benannt nach dem Gründer der Scuderia und dessen Sohn, den Ton an.

Todt: "Waren in Imola wie beim Saisonauftakt in Australien im Rennen 1,5 Sekunden schneller?

"Das war ein Wochenende welches für uns gut begonnen hatte und sehr gut endete. Wir hatten, wie immer, ein sehr gutes Team, sehr gute Fahrer und sehr gute Reifen von Bridgestone", freute sich Ferrari-Sportdirektor Jean Todt über den ersten Doppelerfolg der Roten in dieser Saison.

Die Komplimente der Konkurrenz, zum Beispiel von Patrick Faure, Stellvertretender Generaldirektor Renault S.A., Präsident Renault F1, der sagte, dass die anderen Autos im Rennen gefahren seien, während die Ferrari um die Strecke flogen, zauberten Todt ein Lächeln aufs Gesicht: "Ich freue mich über solche sportlichen Kommentare", erklärte der Franzose, warnte jedoch auch davor gerade wegen des "enormen Konkurrenzkampfes" euphorisch zu werden und forderte weiterhin mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.

Als Michael Schumacher an der Spitze des Feldes Runde für Runde schnellere Zeiten in den italienischen Asphalt stampfte und zunächst den Streckenrekord brach, welchen Rubens Barrichello später auf seiner schnellsten Runde auf 1:24.170 Minuten verbesserte, fühlte sich Todt an das erste Rennen der Saison 2002 in Australien erinnert, wo man im modifizierten Vorjahres-F2001 die Gegner ebenfalls entzaubert hatte.

"Als wir dominierten, da fühlte ich mich an das Rennen in Australien erinnert, wo wir mit dem F2001 meiner Meinung nach im Rennen 1,5 Sekunden schneller gewesen waren als alle anderen. Hier war es genauso. Doch das kann im nächsten Rennen schon wieder ganz anders aussehen - so wie es in Malaysia für uns anders ausgesehen hat", warnte der 56 Jahre alte Franzose, der seit 1993 bei Ferrari viele Erfolge aber auch Niederlagen miterlebte.

Ausführliche Tests in dieser Woche in Monza und Mugello

"Ich denke, dass ich den Motorsport so gut kenne, dass ich weiß wie schnell sich die Dinge verändern können. Man muss immer vorsichtig und bescheiden sein, denn ich weiß, dass es morgen schon ganz anders aussehen kann. Wir werden also auch weiterhin so gut wie möglich arbeiten, um es für unsere Rivalen so schwer wie möglich zu machen und um die Weltmeisterschaft zu gewinnen."

Dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruht, beweist Ferrari durch die Fortführung seines intensiven Testprogramms. "Wir testen in Monza und Mugello, wo Luca Badoer und Luciano Burti und Ende der Woche Michael in Mugello zum Einsatz kommen werden. Außerdem werden wir im F2001 Reifentests durchführen", erklärte Todt abschließend, dass man in dieser Woche wieder jede Menge Testkilometer abspulen wird.