• 15.04.2002 15:55

  • von Reinhart Linke

Brawn: "Es war perfekt"

Trotz des überlegenen Ferrari-Doppelsieges beim Grand Prix von San Marino gab es am Auto von Michael Schumacher ein Problem

(Motorsport-Total.com) - Mit einem ungefährdeten Doppelsieg ging am Sonntag für Ferrari der Heim-Grand-Prix in Imola zu Ende ? so sah es zumindest nach außen hin aus. Doch wie Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn einen Tag nach dem Grand Prix von San Marino wissen ließ, gab es bei Michael Schumacher Probleme mit der Servolenkung.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Technischer Direktor)

Fand das Rennen in Imola nicht langweilig: Technikdirektor Ross Brawn

"Wir hatten ein kleines Problem mit Michaels Servolenkung, die nicht so funktionierte, wie wir das erwarteten", erklärte der Brite. Auf Grund des Defektes hielt man bei Ferrari ein Reservelenkrad bereit, falls die Probleme stärker werden würden. "Wir hielten in der Box ein Reservelenkrad bereit", fuhr der Technikdirektor fort, der das Rennen daher überhaupt nicht langweilig fand: "Es gibt auch in einem Rennen wie diesem eine Menge Spannungen und es kann in jeder Situation eine Menge passieren."

Doch bei Ferrari ging letztlich alles gut. Dennoch war der San-Marino-Grand-Prix ein eher eintöniges Rennen. Überholt wurde fast nur bei den Boxenstopps. Michael Schumacher dominierte das Rennen vom Start an und hatte auf der Strecke keinen Gegner, der ihm hätte gefährlich werden können, da Teamkollege Rubens Barrichello am Start hinter BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher hängen blieb und so Zeit verlor.

Brawn lobte die Boxencrew und die Reifen

"Alles lief gut", so der 47-Jährige weiter. "Daher waren wir in der Lage, beiden Fahrern am Ende zu sagen, den Motor zu schonen, damit die Temperaturen nicht so hoch steigen." So gewann Michael Schumacher am Ende sein 56. Rennen mit 17,907 Sekunden Vorsprung vor Rubens Barrichello. "Es war ein sehr gutes Resultat", freute sich Ross Brawn. "Ich würde sagen, es war perfekt. Es war auch ein großartiges Rennen vom Team, welches eine gute Arbeit erledigte, als sie Rubens beim ersten Boxenstopp vor Ralf Schumacher wieder auf die Strecke schickten."

Vor allem die Bridgestone-Reifen funktionierten in Imola sehr gut, so dass Konkurrent Michelin eine herbe Niederlage gegen die japanischen Reifen einstecken musste. Daher lobte auch der Technikdirektor: "Die Reifen waren sehr gut. Ich denke, dass Bridgestone jetzt bei allen Bedingungen sehr konkurrenzfähig ist."

Brawn: "Müssen weiter sehr hart arbeiten"

Ferrari konnte mit dem Doppelsieg mit 40 Punkten die Führung in der Konstrukteursweltmeisterschaft vor BMW-Williams (37 Punkte) übernehmen. Michael Schumacher baute derweil seine Führung in der Fahrerweltmeisterschaft mit 34 Punkten vor Ralf Schumacher (20 Punkte) und Juan-Pablo Montoya (17 Punkte) aus. Rubens Barrichello holte in Imola seine ersten WM-Punkte in dieser Saison, nachdem er in den ersten drei Rennen vorzeitig ausgefallen war.

Obwohl Ferrari der Konkurrenz in Imola keine Chance ließ, sieht Ross Brawn noch einen langen Weg vor dem italienischen Team: "Wir müssen weiter sehr hart bis zum Ende der Saison arbeiten. Das Auto war nicht perfekt, aber wir wissen, was wir tun müssen. Ich hoffe, dass es für das folgende Rennen in Barcelona schon ein paar Verbesserungen gibt. Wenn man keine Verbesserungen macht, ist das in diesem Geschäft immer ein Schritt zurück, also müssen wir uns stets weiterentwickeln."