• 14.04.2002 18:03

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams hat viel Arbeit vor sich

Das BMW-Williams-Team musste sich beim San-Marino-Grand-Prix überraschend deutlich Ferrari geschlagen geben

(Motorsport-Total.com) - Überraschend deutlich musste sich das BMW-Williams-Team am Sonntag beim Grand Prix von San Marino in Imola Ferrari geschlagen geben, obwohl es während des ganzen Rennens trocken blieb. Trotzdem konnte weder Ralf Schumacher noch Juan-Pablo Montoya am Ende den Doppelsieg "der Roten" verhindern.

Titel-Bild zur News: Start zum San-Marino-Grand-Prix

Ralf Schumacher kam nur am Start in die Nähe seines Bruders

Ralf Schumacher kam am Start zunächst von Position drei besser weg als Rubens Barrichello von Startplatz zwei und lag nach dem Start so hinter Michael Schumacher auf Platz zwei. Doch während Rubens Barrichello dem BMW-Williams-Fahrer von hinten Druck machte, konnte der Wahlösterreicher mit seinem Bruder nicht mithalten. Bei seinem ersten, späten Boxenstopp in der 31. Runde verlor Ralf Schumacher dann Rang zwei an Rubens Barrichello und hatte im weiteren Verlauf des Rennens keine Chance, mit den Ferraris mitzuhalten. Nach seinem zweiten Boxenstopp kam der Familienvater so mit 19,755 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel.

Der 26-Jährige sieht viel Arbeit vor dem bayrisch-britischen Team: "Ich denke, wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten herausgeholt. Wir hatten eine gute Strategie, ich hatte einen guten Start und konnte mich bis zu den ersten Stopps ja auch vor Rubens Barrichello halten. Die Boxenstopps waren sehr gut, Motor, Chassis und Reifen auch. Aber es hat eben trotzdem nicht gereicht. Wir müssen uns weiter verbessern, wenn wir eines der nächsten Rennen mal wieder gewinnen wollen."

Direkt hinter seinem Teamkollegen wurde Juan-Pablo Montoya in Imola Vierter. Der Kolumbianer war aber im ganzen Rennen langsamer als Ralf Schumacher und konnte den vierfachen Grand-Prix-Sieger nie gefährden. Der 26-Jährige war ebenfalls auf einer Zweistoppstrategie unterwegs und erreichte mit 44,725 Sekunden Rückstand zum Sieger das Ziel als Vierter.

Juan-Pablo Montoya ließ vor dem Rennen noch einige Änderungen an seinem FW24 vornehmen, die sich aber nicht auszahlen sollten: "Ich bin schon etwas enttäuscht, ich hatte mehr von diesem Rennen erwartet. Aber heute war einfach nicht mehr drin, denn die Balance meines Autos hat nicht gestimmt. Das Auto war im Warm Up recht gut. Dann entschlossen wir uns, noch kleinere Änderungen vorzunehmen, die sich leider nicht wunschgemäß ausgewirkt haben."

Chefingenieur Sam Michael lobte die gute Arbeit des Teams: "Wir haben weitere Punkte für das Team gesammelt. Heute haben alle gute Arbeit geleistet, das Team und beide Fahrer. Die Boxenstopps waren sehr gut und gleichmäßig. Die Technik war standfest, und die Strategie hat auch gestimmt. Trotzdem war Ferrari schneller. Wir werden alles daran setzen, unsere Autos weiter zu verbessern."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen zeigte sich mit dem Resultat ganz zufrieden: "Ferrari hat offenbar sehr gute Autos gebaut und sorgt dafür, dass uns die Ziele und die Arbeit nicht ausgehen. Dennoch sind die Plätze drei und vier gute Ergebnisse. Positiv ist auch, dass wir erneut beide Autos ins Ziel und in die Punkteränge gebracht haben. Wir haben unser erklärtes Saisonziel auch in den letzten vier Wochen, als wir die WM angeführt haben, nicht aus den Augen verloren. Es lautet WM-Rang zwei. Mit nur drei WM-Punkten Rückstand auf Ferrari und einem erheblichen Vorsprung auf die Verfolger liegen wir also mehr als gut im Plan."