• 14.04.2002 17:46

  • von Reinhart Linke

Ferrari: Große Freude über den Doppelsieg

Ferrari konnte beim Heim-Grand-Prix in Imola mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello einen Doppelsieg feiern

(Motorsport-Total.com) - Mit einem eindrucksvollen Doppelsieg ging der Heim-Grand-Prix für Ferrari in Imola zu Ende. Während Michael Schumacher vom Start weg das Rennen dominierte, musste Rubens Barrichello bis zu seinem ersten Boxenstopp warten, ehe er Ralf Schumacher überholen konnte und schließlich Zweiter wurde.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Rubens Barrichello

Schumacher und Barrichello feierten in Imola einen Doppelsieg

Michael Schumacher war ? genauso wie die Konkurrenz ? auf einer Zweistoppstrategie unterwegs, wobei dafür der erste Boxenstopp bei Rennhälfte verhältnismäßig spät angesetzt wurde. Trotzdem konnte der 33-jährige Rheinländer seine Führung verteidigen und feierte schließlich einen ungefährdeten Sieg ? den vierten in Imola und den insgesamt 56 in seiner Formel-1-Karriere. Für Ferrari war es Triumph Nummer 147, für Reifenhersteller Bridgestone der 58. Sieg, womit die Japaner nur noch sechs Siege hinter Michelin liegen.

Der Wahlschweizer erwähnte vor allem Chefdesigner Rory Byrne und die Bridgestone-Reifen nach dem Erfolg in Imola lobend: "Heute gibt es viele Gründe, um stolz zu sein. Wir fielen hier letztes Jahr aus, nun konnten wir den 'Tifosis' etwas zurückgeben. Es war ein ganz spezieller Grand Prix für mich und ich bin stolz darüber, wie es lief. Es war richtig, dass Rory Byrne mit auf dem Podium war. Er ist einzigartig, sehr motiviert und eine großartige Persönlichkeit. Ich habe zum größten Teil meiner Karriere in der Formel 1 mit ihm zusammengearbeitet. Aber selbstverständlich liegt dieser Erfolg nicht nur an ihm, da die Bemühungen des gesamten Teams dafür verantwortlich sind, aber er ist der Chefdesigner. Wir erwarteten heute nicht, so dominant zu sein, nach dem engen Qualifikationstraining und dem schwierigen letzten Rennen. Bridgestone produzierte einen konstanten Reifen und obwohl der Sieg auf das gesamte Paket zurückzuführen ist, lag es hauptsächlich an den Reifen. Wir werden noch ein Glas Champagner trinken, um mit dem gesamten Team feiern zu können, aber zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison denken wir bereits an das nächste Rennen in Spanien. Wir fangen bereits am Dienstag wieder mit Testfahrten an."

Den Doppelsieg für Ferrari machte Rubens Barrichello perfekt. Der Brasilianer musste sich beim Start aber zunächst BMW-Williams-Fahrer Ralf Schumacher geschlagen geben, da er von der schlechteren Linie startete. Den 26-jährigen Rheinländer konnte er erst bei seinem ebenfalls spät angesetzten ersten Boxenstopp wieder hinter sich bringen. Mit seiner schnellsten Rennrunde von 1:24.170 Minuten in Umlauf 38 zeigte der 29-Jährige aber, dass er vermutlich mit seinem Teamkollegen hätte mithalten können, wenn er am Start nicht hinter Ralf Schumacher zurückgefallen wäre. Nach seinem zweiten Boxenstopp fuhr Rubens Barrichello mit 17,907 Sekunden Rückstand einen ungefährdeten zweiten Platz ein.

Die letzten Runden musste der Paulista etwas langsamer angehen: "Ich bin mit diesem Resultat sehr zufrieden, vor allem, weil ich in den ersten drei Rennen keine Punkte holen konnte. Es ist wunderschön, dass Rennen vor den Augen der 'Tifosis' mit einem Doppelsieg beenden zu können. Ich fuhr ein brillantes Auto, hatte die beste Balance und ein gutes Setup. Ich denke, dass ich beim Start genauso gut wie Michael wegkam, nur stand ich auf der schlechteren Seite. Ich bezahlte also den Preis dafür, dass ich gestern nicht die Pole Position geholt habe. Ralf kam besser weg und ich konnte die Tür nicht zumachen. Das Problem an dieser Strecke ist, dass Überholen unmöglich ist, so dass ich nicht viel machen konnte. Aber ich fuhr eine fantastische Runde vor meinem ersten Boxenstopp und konnte ihn wieder überholen. Beim zweiten Boxenstopp gab es ein Problem mit dem hinteren linken Rad, aber ich konzentrierte mich darauf, das Auto zu fahren. Beim Überrunden eines Jaguars hatte ich Probleme, weil er fünf Kurven vor mir blieb. Ich kannte meine Rundenzeiten nicht, weil meine Telemetrie ausgefallen war, aber ich konnte den Abstand zu Michael sehen. Dann sagte mir das Team, den Motor zu schonen und so fuhr ich die letzten Runden etwas langsamer."

Rennleiter Jean Todt freute sich über das gute Ergebnis von seinem Team: "Ein Doppelsieg im Heimrennen einfahren zu können ist fantastisch. Heute sahen wir zwei außergewöhnliche Fahrer, ein großartiges Team und außergewöhnliche Bridgestone-Reifen. Dank dieses Resultats konnte Michael seine Führung in der Fahrerweltmeisterschaft ausbauen, während Ferrari auch in der Konstrukteursweltmeisterschaft die Führung übernehmen konnte. Wir wissen, dass nicht alle Wochenenden so gut laufen und wir auf dem Boden bleiben müssen. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, weil dieses Jahr noch ein langer Weg vor uns liegt. Jetzt können wir schnell nach Hause gehen, weil wir nur wenige Kilometer von Maranello entfernt sind und das großartige Resultat feiern."

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