• 14.04.2002 15:47

Ferrari deklassiert die Konkurrenz in Imola

Mit einem beeindruckenden Doppelsieg Schumacher vor Barrichello fuhr Ferrari in Imola der Konkurrenz um die Ohren

(Motorsport-Total.com) - Mit einem völlig ungefährdeten Start- und Zielsieg sicherte sich Michael Schumacher beim Großen Preis von San Marino in Imola seinen 56. Formel-1-Sieg. Teamkollege Rubens Barrichello machte als Zweiter das Heimspiel vor rund 100.000 Zuschauern für die Italiener perfekt und sorgte für den ersten Doppelsieg im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' seit 20 Jahren. Michael Schumacher baute mit seinem Sieg nicht nur seine WM-Führung aus, Ferrari konnte dank der ersten Zielankunft von Barrichello in dieser Saison auch die Führung in der Konstrukteurswertung übernehmen.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Schumacher und Barrichello jubeln über den Doppelsieg in Imola

Schon am Start ließ Michael Schumacher nichts anbrennen, der von der Pole Position aus seine Führung erfolgreich verteidigen konnte, wohingegen Rubens Barrichello einen Platz an Ralf Schumacher verlor. Einen schlechten Start erwischte Nick Heidfeld im Sauber, der Plätze an die beiden Renault-Piloten verlor. Für Allan McNish im Toyota war das Rennen bereits nach wenigen Metern gelaufen, als die Antriebswelle in seinem Auto den Geist aufgab.

Michael Schumacher konnte sich unterdessen Runde für Runde beachtlich von Ralf Schumacher absetzen und es sah alles zunächst danach aus, als sei der Deutsche mit einem Stopp mehr unterwegs als der BMW-Williams-Pilot. Doch die Konkurrenz musste erkennen, dass beide Ferrari sensationell schnell unterwegs waren und teilweise pro Runde beinahe eine Sekunde schneller fuhren, obwohl man auf der gleichen Strategie unterwegs war.

So änderte sich auch nach dem zweiten Stopp der Top-Fahrer nichts an der Reihenfolge, in einem Rennen, in dem es so gut wie keine Überholmanöver gab. Auch der befürchtete Regen blieb aus und sorgte so für klare Kräfteverhältnisse auf der Strecke, die eindeutig und auch ein wenig beängstigend für Ferrari sprachen. Für Vorjahressieger Ralf Schumacher reichte es in diesem Jahr mit rund 20 Sekunden Rückstand nur zu Platz 3, Juan-Pablo Montoya kam nach einem dezenten Rennen mit fast 45 Sekunden Rückstand auf Platz 3.

Rang fünf ging an Renault-Fahrer Jenson Button, Teamkollege Jarno Trulli erreichte Rang neun. Eine Demütigung erlebte einmal mehr das McLaren-Mercedes-Team. Vor einigen Jahren in Imola noch dominant musste sich McLaren-Mercedes mit David Coulthard, der als Sechster den letzten WM-Punkt holte, von Michael Schumacher überrunden lassen. Teamkollege Kimi Räikkönen musste das Team nach Probleme mit der Auspuffanlage aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen ziehen.

Ohne Punkte musste das Sauber-Team aus San Marino abreisen. Felipe Massa kam auf den achten Platz, doch noch schlimmer lief es für Nick Heidfeld, der die Ziellinie mit einer Runde Rückstand als Zehnter überquerte. Zuerst kam der Mönchengladbacher nach einem Missverständnis zu früh an die Box, musste deshalb später erneut zum Auftanken kommen und war dann in der Box zu schnell, was die Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegte.

Nichts zu holen gab es für die Arrows-Piloten Enrique Bernoldi und Heinz-Harald Frentzen, die beide mit technischen Problemen liegen blieben. Auch beide Jaguar- sowie die beiden Toyota-Fahrer sahen die Zielflagge nicht. Nur elf der 21 gestarteten Fahrer konnten die Ziellinie überqueren. Für das von Problemen gebeutelte Jordan-Honda-Team endete der vierte Saisonlauf ebenfalls mit einem Doppelausfall.

Keine Sorgenfalten müssen die Ferrari-Teammitglieder auflegen, wo man erneut zeigen konnte, dass der F2002 ein gelungener Wurf ist und Bridgestone Konkurrent Michelin locker Paroli bieten kann. BMW-Williams aber insbesondere McLaren-Mercedes müssen sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie man die Roten auf ihrer Siegesserie stoppen kann.

Michael Schumacher, seit Imola der dienstälteste Ferrari-Pilot aller Zeiten, führt die Weltmeisterschaftswertung nun mit 34 Punkten vor Ralf Schumacher (20) bereits deutlich an. Auf Platz drei folgt Juan-Pablo Montoya mit 17 Zählern vor "Punktehamster" Jenson Button (8). Auf den Plätzen folgen Rubens Barrichello (6), David Coulthard (5) und Kimi Räikkönen (4). Bei den Konstrukteuren hat nun Ferrari mit 40 Punkten knapp vor BMW-Williams mit 37 Zählern übernommen. McLaren-Mercedes liegt abgeschlagen mit 9 Punkten auf Rang 3 und hat nur noch einen WM-Zähler Vorsprung vor Renault.