• 14.04.2002 18:09

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Team mit erstem Doppelausfall in dieser Saison

Irvine und de la Rosa fielen dem Bruch einer Antriebswelle zum Opfer -Konkurrenzfähigkeit soll durch weitere Tests verbessert werden

(Motorsport-Total.com) - Hatte Niki Lauda nach dem Großen Preis von Brasilien noch die sehr gute Zuverlässigkeit des Jaguar R3 gelobt und darauf gehofft von der hohen Ausfallrate in Imola profitieren zu können, hielten die Boliden von Pedro de la Rosa und Eddie Irvine beim Europa-Auftakt der Formel 1 nur 30 beziehungsweise 45 Runden. Kurioserweise waren beide Jaguar-Piloten auf Grund desselben Problems ausgefallen - defekte Antriebswelle. Als Grund für diesen Defekt vermutete das Team die Randsteine in Imola, über die man für eine gute Runde räubern muss, was anscheinend seinen Preis forderte.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine im Jaguar R3

Das Räubern über die Randsteine forderte in Form eines Ausfalls seinen Preis

"Das war ganz gewiss nicht das beste Wochenende für uns. Ich wusste, dass wir auf dieser Strecke hier Probleme haben würden, da die Temperaturen nie so hoch sind wie man sie haben will. Doch angesichts unserer guten Zuverlässigkeit hatte ich nicht damit gerechnet auszufallen", erklärte Eddie Irvine nach seinem Ausfall auf Höhe der Ausfahrt der Boxengasse. "Von Startplatz 18 etwas zu erreichen ist immer schwierig, doch bis zu meinem Ausfall habe ich das Auto ausgequetscht, um dadurch so viele Plätze wie möglich zu gewinnen. Insgesamt stimmt bei uns aber im Moment nicht die Leistungsfähigkeit. Wie Niki schon sagte, wir werden uns weiter bemühen und von unserem Windkanal profitieren. Unsere Herausforderung besteht nun darin das im Jaguar R3 schlummernde Potenzial freizulegen."

"Ich wusste, dass es ein hartes Rennen werden würde, doch ausgefallen zu sein hat mich enttäuscht", erklärte Pedro de la Rosa frustriert. "Bislang war unsere Zuverlässigkeit sehr gut, weshalb es frustrierend ist wegen eines mechanischen Defekts ausgefallen zu sein. Aber nachdem ich in den ersten drei Rennen ins Ziel gekommen bin, war es wohl nur eine Frage der Zeit bis auch ich einmal ausfallen würde. Was die Aerodynamik des Autos betrifft, so haben wir da jede Menge Arbeit vor uns und können uns nun nur intensiv darum bemühen die Probleme zu beheben. Auch wenn die Temperaturen heute höher waren als an den anderen Tages des Wochenendes, so halfen sie uns nicht wirklich. Wir waren einfach vom Speed her zu langsam. Die Probleme mit dem fehlenden Abtrieb sind nicht gerade dienlich das Beste aus den Michelin-Reifen herauszuholen und auf einer Strecke wie Imola, wo die Aerodynamik wichtig ist, wird man für Probleme wie wir sie haben sehr hart bestraft."

"Ein frustrierendes Wochenende für das gesamte Team", ließ Niki Lauda nach dem Doppelausfall seiner beiden Fahrer wissen. "Es ist schon eine ziemlich merkwürdige Sache passiert, denn es sieht so aus als ob beide Autos beim Fahren über die Randsteine der Schikanen beschädigt wurden. Darüber hinaus war die Leistung des Jaguar R3 nicht so wie sie eigentlich sein könnte. Bis wir die Aerodynamikprobleme jedoch nicht vollständig verstanden haben, werden wir in den nächsten Rennen kaum Fortschritte sehen. Unser Package hat zusammen mit den Michelin-Reifen unter heißen Bedingungen besser funktioniert, weshalb wir mit den Problemen hier vor unserer Anreise rechneten. Nichtsdestotrotz sind wir uns der vor uns liegenden Herausforderung bewusst und treiben die Entwicklung so schnell wie möglich voran. Unser neuer Windkanal wird nicht von heute auf morgen eine Lösung für unsere Probleme herbeizaubern, weshalb wir - während die Probleme analysiert und behoben werden - auch geduldig sein müssen."