Theissen: "Haben noch einige Pfeile im Köcher"
Dr. Mario Theissen im Gespräch über das Rennen in Imola warum dem BMW-Williams-Team die Herausforderungen nicht ausgehen
(Motorsport-Total.com) - BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen hat sich nach dem Großen Preis von San Marino zufrieden über die bislang bewiesene Standfestigkeit des FW24 geäußert. Hatte das deutsch-englische Team im letzten Jahr des Öfteren Ausfälle auf Grund von Motorenschäden zu verzeichnen, so konnten Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya bislang alle Rennen zu Ende fahren und Punkte holen. Einzige Ausnahme hierbei das erste Rennen der Saison, als "Schumi II" auf Grund einer Kollision mit Rubens Barrichello nur wenige Meter weit kam.

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Theissen ist über die hervorragende Standfestigkeit des FW24 erfreut
Bis zum Doppelsieg der "Roten" am letzten Wochenende, hatte BMW-Williams sogar die Konstrukteurswertung angeführt, doch nach dem vierten Rennen liegt man mit 37 Punkten (drei weniger als Ferrari) nun wieder an zweiter Stelle. Weil Ralf Schumacher und sein Teamkollege neunzehn, beziehungsweise vierundvierzig Sekunden hinter dem Sieger die schwarz-weiß-karierte Flagge sahen, rechnet man im Hause BMW-Williams damit, dass die Scuderia für die Blau-Weißen auch 2002 eine wohl zunächst uneinholbare Bastion bleiben wird: "Nachdem wir bis gestern die Konstrukteurs-WM angeführt haben, sahen uns zwangsläufig viele in der Rolle des WM-Favoriten. Wir uns aber nicht. Man darf nicht vergessen, dass wir im vergangenen Jahr als WM-Dritter nur halb so viele Punkte gesammelt haben wie Weltmeister Ferrari. Deshalb konnte unser realistisches Ziel für 2002 nur Rang zwei heißen. Dabei bleibt es auch", so der BMW-Motorsportdirektor Klartext sprechend.
Mit den in Imola geholten Plätzen drei und vier ist Theissen jedenfalls zufrieden und eigentlich sieht er auch keinen Anlass dazu Trübsal zu blasen: "Auch beim vierten Rennwochenende des Jahres hatten wir keinerlei technische Probleme zu beklagen. Und die Power stimmt nach wie vor. Zudem haben wir Reaktionsschnelligkeit bewiesen. Nach den nicht perfekten Starts in Brasilien, hatten wir bei den Testfahrten in Barcelona an der Verbesserung der Launch Control gearbeitet", erklärt der 49-Jährige, dass man sich weiterhin kontinuierlich verbessert. Allerdings gibt der Bayer auch zu, dass das Gesamtpaket von Ferrari momentan stärker ist: "Sie haben offenbar ein sehr gutes Auto gebaut und sorgen dafür, dass uns die Ziele und die Arbeit nicht ausgehen."
"Mit Barcelona steht als nächstes eine Strecke auf dem Programm, deren Charakteristik uns nicht so gut liegen dürfte", warnt Theissen vor dem fünften Lauf der Weltmeisterschaft schon einmal vor zu hohen Erwartungen. Zwar dürfte der FW24 auf den langen Geraden der spanischen Strecke dank BMW-Power sehr schnell sein, doch mindestens genauso wichtig wie PS ist die auf der 4,727 Kilometer langen Strecke eine große Rolle spielende Aerodynamik und die ist bekanntlich derzeit die Achillesferse des FW24. Trotz realistischer Einschätzung der gegenwärtigen Situation, gibt sich das BMW-Williams-Team aber keinesfalls jetzt schon den "Roten" geschlagen: "Wir haben noch einige Pfeile im Köcher", so Theissen geheimnisvoll.

