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Coulthard: Es war ziemlich frustrierend
David Coulthard spricht im Interview ausführlich über die Probleme die er im Rennen in Imola mit dem MP4-17 hatte
(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Für David Coulthard verlief der Start in die Saison 2002 nicht so wie es der Schotte nach den guten Wintertestfahrten eigentlich erwartet hatte. Ging der 31-Jährige im Februar noch davon aus in diesem Jahr bei der Vergabe der Fahrerweltmeisterschaft ein Wörtchen mitreden zu können, so scheint es mittlerweile so, dass der McLaren-Pilot seine Hoffnungen bereits jetzt schon begraben kann.

© McLaren
"DC" fehlte es im Rennen fehlte an Speed und Grip
Zwei technisch bedingte Ausfälle in den ersten beiden Rennen, sowie ein dritter Platz in Brasilien und ein sechster Platz in San Marino sind die magere Ausbeute des mit 28 Punkten Rückstand auf den Führenden derzeit an sechster Stelle der Fahrerwertung liegenden Rennfahrers. Am letzten Rennwochenende zeigte sich, dass die Silberpfeile nicht nur in Sachen PS ein Manko haben, sondern auch noch nicht so gut mit den Michelin-Reifen zurechtkommen wie BMW-Williams. David Coulthard musste sogar die Schmach über sich ergehen lassen überrundet zu werden und sah schließlich als Sechster die Zielflagge. Nach dem Grand Prix sprach der McLaren-Pilot über die Probleme.
Frage: "David, gab es irgendein spezielles Problem im Rennen?"
David Coulthard "Nun, irgendetwas Ernstes scheint nicht so zu sein wie es das sein soll. Schließlich beendet man nicht die ersten Rennen in der selben Runde wie der Sieger, auch wenn man offensichtlich nicht das schnellste Auto hat und plötzlich wird man dann in einem Rennen, in welchem ich eigentlich keine Zwischenfälle hatte, überrundet. Wir waren in der Qualifikation einfach nicht schnell genug und im Rennen waren die Renault besser."
Frage: "Montoya hat sich über Untersteuern beschwert. Hattest du damit auch zu kämpfen?"
Coulthard: "Ich hatte beim Start eine Menge Untersteuern. Es dauerte eine lange Zeit, bis es sich gab. Und dann begann das Heck zu rutschen und es fehlte total an Grip. Aber es ist nicht so, dass die Balance jetzt schlecht war. Ich hatte im Rennen eine Menge Zeit nachzudenken, denn ich war eigentlich für mich allein unterwegs, und dachte, dass wenn mein Auto das Feld anführen würde, man eigentlich denken würde es ist gut ausbalanciert. Das Problem ist, dass wir nicht die Rundenzeiten mitgehen können und nicht genug Grip haben, egal ob es jetzt um den mechanischen Grip oder den Abtrieb geht. Ich bin die ganze Zeit gerutscht."
Frage: "Hast du die Einstellung der Flügel für das Rennen ändern lassen?"
Coulthard: "Ja, wir haben sie ein wenig verändert, um etwas schneller zu sein, denn im letzten Sektor waren wir einfach am langsamsten, was beim Überrunden der Minardis nicht gerade hilfreich gewesen wäre. Aber ich hatte nicht damit gerechnet selbst überrundet zu werden. Aber das ist nur eine Sache..."
Frage: "Wie frustrierend war es, dass du dich überrunden lassen musstest?"
Coulthard: "Unglücklicherweise ziemlich frustrierend. Ich machte einen Fehler als ich Michael vorbeigelassen habe, denn ich fuhr auf einen Randstein, doch ich wollte ihn einfach nur vorbeilassen. Ich denke, dass ich ein hartes Rennen gefahren bin und am Ende nur nicht das Tempo mitgehen konnte das alle anderen hatten. Für dieses Rennen hatten wir ein neues Auto, welches wir vorher nicht testen konnten, weshalb sich das Team jetzt alles ganz genau anschauen muss und prüfen muss ob es irgendwelche Probleme gab."
Frage: "Warst du ursprünglich davon ausgegangen, dass euer Auto gut zur Strecke passen würde?"
Coulthard: "Wir hatten hier ganz eindeutig mehr Probleme als ich vor der Anreise zu diesem Rennen für möglich gehalten hatte. Da wir keine Verbesserungen vor dem Grand Prix für dieses Rennen getestet hatten, wusste ich, dass wir sicher nicht auf Pole Position stehen würden. Doch ich dachte, dass ich auf dieser Strecke etwas aus dem Auto herausholen können würde. Aber es war ein neues Auto für dieses Rennen und in gewisser Weise verzieh es einem einiges. Meine Aussage war, dass ich glaubte, dass es bei einem Regenrennen zumindest sehr konstant sein würde. Das Risiko ist jedoch, und das habe ich schon einmal erwähnt, dass ein schnelles Auto für gewöhnlich auch schwierig zu fahren ist. Es ist am Limit und deshalb kann man damit am Limit fahren. Ich hatte im Rennen einfach keinen Grip, doch von der Balance her gab es keine großen Probleme. Das Team wollte dann während des Boxenstopps etwas verändern, doch ich sagte ihnen, dass ich sowohl Unter- als auch Übersteuern habe. Beides in gleichem Maße, weshalb sie einfach alles lassen sollten wie es war. Das bedeutete dann natürlich für mich kämpfen, kämpfen..."
Frage: "Und wie geht es jetzt weiter?"
Coulthard: "Nun ja, wir gehen jetzt nach Mugello und versuchen dort das Auto für das Rennen in Barcelona vorzubereiten. Wir hatten ehrlich nicht damit gerechnet hier in Imola so weit weg zu sein, weshalb wir davon ausgehen auch in Barcelona nicht weit weg zu sein."

