• 30.05.2010 12:05

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Teams warten auf Michelin-Angebot

Michelin ist wieder im Rennen: Nächste Woche soll ein schriftliches Angebot vorgelegt werden - Entscheidung allerspätestens bis 21. Juni

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollten die Teams schon in Barcelona beschließen, wer ab 2011 einheitlicher Reifenlieferant der Formel 1 werden soll, doch Tatsache ist, dass es auch heute Abend bei der Abreise aus Istanbul noch keine Entscheidung geben wird. Es bleibt vorerst beim "Stechen" zwischen Pirelli und Michelin.

Eigentlich schien Pirelli bereits gesetzt zu sein - zwei Teams sollen sogar schon Verträge unterschrieben haben, munkelt man im Fahrerlager -, doch heute um 11:00 Uhr fand ein Meeting zwischen Bernie Ecclestone, den Teams und zwei Vertretern von Michelin statt, mit dem Michelin das Ruder in letzter Minute doch noch herumreißen will. Die Franzosen haben dafür ihr Angebot noch einmal deutlich nachgebessert.#w1#

Zu Beginn der Verhandlungen galt Michelin als klarer Favorit auf den Zuschlag, Sportchef Nick Shorrock trat jedoch in Gespräche mit der FIA ein, obwohl die Teams Ecclestone das Mandat verliehen hatten, einen Deal auszuhandeln. Außerdem stellte Michelin Forderungen, die bei den Teams nicht gut ankamen - die Rede ist von drei Millionen Euro pro Team und Saison, einem Reifenkrieg und einem sofortigen Umstieg auf Niederquerschnittsreifen.

Gut informierten Quellen zufolge hat Michelin den Preis inzwischen auf weniger als zwei Millionen Euro pro Saison reduziert und außerdem die Buchung von Werbe- und VIP-Paketen versprochen, was den an den Formel-1-Einnahmen beteiligten Teams letztendlich auch zugute kommen würde. Ein Teamchef rechnet gegenüber 'Motorsport-Total.com' vor, dass Michelin dadurch unterm Strich nur noch um etwa 100.000 Euro teurer ist als Pirelli.

¿pbvin|512|2758||0|1pb¿Innerhalb der nächsten zwei Tage will Michelin das neue Angebot auch schriftlich einreichen. Anschließend wird es nicht mehr lange dauern, bis sich die Teams auf einen neuen Reifenhersteller einigen, denn am 21. Juni soll im Rahmen der Formel-1-Kommission die Endfassung des Reglements 2011 beschlossen werden. Dafür ist entscheidend, technische Daten über die neuen Reifen vorliegen zu haben.

Übrigens: Die Teams planen für 2012 den Umstieg von 13- auf 18-Zoll-Räder, was für Pirelli im Falle des Abschlusses eines Dreijahresvertrags äußerst ungünstig wäre, denn die Italiener müssen ohnehin schon einen neuen Reifen entwickeln und wären dann auch noch gezwungen, nach zwei von drei Jahren noch einmal in ein neues Format zu investieren. Michelin hätte hingegen sowohl 13-Zoll-Formen aus früheren Formel-1-Tagen als auch 18-Zoll-Formen aus dem Sportwagenbereich...

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