Tavo Hellmund: Neuer Investor für Manor-Marussia?

Bei Manor-Marussia herrscht nach der Kündigung der Führungsetage Chaos, doch nun plant Austin- und Mexiko-Promoter Tavo Hellmund einen Einstieg beim Team

(Motorsport-Total.com) - Bei Manor-Marussia herrscht derzeit große Unruhe: Wegen einer Meinungsverschiedenheit mit Investor Stephen Fitzpatrick, der das Team angeblich so schnell wie möglich gewinnbringend verkaufen will, haben Teamchef John Booth und Geschäftsführer Graeme Lowdon mit Jahresende ihre Kündigung eingereicht. Auch Technikchef Bob Bell steht bereits vor einer Rückkehr nach Enstone, wenn die Übernahme durch Renault klappt.

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Tavo Hellmund: Steigt der US-Promoter nun bei Manor-Marussia ein? Zoom

Das Team, das nächstes Jahr mit Mercedes-Antrieben an den Start gehen wird, steht also wieder einmal vor einer ungewissen Zukunft. Als Retter könnte aber nun Tavo Hellmund auftreten. Der US-Amerikaner, der als Promoter der Grands Prix in Austin und in Mexiko-Stadt fungiert, zeigt Interesse, beim Rennstall mit einer Gruppe von Geldgebern einzusteigen.

Der Deal müsste aber laut seinen Angaben rasch über die Bühne gehen. "im späten Januar oder im Februar wäre es vielleicht zu spät", sagt er gegenüber dem 'American Statesman'. "Meine Partner und ich würden bis dahin wahrscheinlich das Interesse verlieren."

Doch warum will Hellmund mit Manor-Marussia ausgerechnet das mit Abstand schwächste Team im Feld übernehmen? "Manor-Marussia hat mit Mercedes für nächstes Jahr einen Motorendeal abgeschlossen", wirft er als Argument ein. "Das ist im Vergleich zu einem eineinhalb Jahre alten Ferrari-Motor ein Fortschritt."

Zudem hofft er, dass die Hinterbänklerteams durch die EU-Klage in Zukunft bei der Einnahmenverteilung ein größeres Stück des Kuchens erhalten. Das würde zwar nicht reichen, um ganz vorne mitzufahren, "Platz fünf wäre aber möglich. Wir könnten nicht wie Mercedes, Red Bull, Ferrari oder McLaren 400 Millionen-US-Dollar pro Jahr ausgeben, aber man könnte sich schon ganz respektabel schlagen, ohne rote Zahlen zu schreiben." Er peilt dabei ein Budget von rund einem Viertel der Top-Teams an.

Vor allem setzt er es sich aber zum Ziel, einen US-Amerikaner in die Startaufstellung zu bringen. Am liebsten wäre ihm der US-amerikanische NASCAR-Publikumsliebling Dale Earnhart jun. Er könnte aber auch mit Alexander Rossi, der aktuell im Manor-Marussia-Boliden sitzt, gut leben.