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Symonds: "Erfahrung spielt eine große Rolle"
Renaults Chefingenieur Pat Symonds über die Schwierigkeiten und Herausforderungen des anstehenden Monaco-Grand-Prix
(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Monaco ist in der Formel 1 eine große Ausnahme. Straßenkurse, die durch die Innenstädte führen, wurden fast gänzlich aus der Formel 1 verbannt - mit Ausnahme von Monte Carlo. Insofern erscheint es wenig überraschend, dass das Rennen im Fürstentum die Teams vor ganz besondere Herausforderungen stellt.

© xpb.cc
Der Straßenkurs in Monaco hält viele Besonderheiten bereit
Renaults Chefingenieur Pat Symonds konnte bereits viel Erfahrung in Monaco sammeln und kommt daher zu einem besonderen Schluss seiner Überlegungen: "Monaco wurde noch nie von einem guten Rennauto gewonnen", erklärte er. Doch die Bemerkung ist eher im übertragenen Sinne zu verstehen. "Ein Formel-1-Auto wurde gebaut, um auf einem durchschnittlichen Formel-1-Kurs schnell zu sein, aber Monaco bietet einige Herausforderungen der extremen Art." Und diese beeinflussen sich auch noch gegenseitig.#w1#
Die Herangehensweise, ein Auto optimal an den engen Rundkurs anzupassen, unterscheidet sich daher auch grundlegend von allen anderen Kursen im Formel-1-Kalender. "Das Auto wird unweigerlich nie optimiert", so Symonds. "Stattdessen ist die Herausforderung, dass am wenigsten schlechte Setup zu finden, der effizienteste Weg."
Auf dem engen und winkligen Straßenkurs spielt der Abtrieb eine besondere Rolle. "Man denkt, Monaco sei eine Strecke für viel Abtrieb wegen der vielen langsamen Kurven, aber in Wahrheit fahren wir viel Abtrieb, weil es Vorteile beim Bremsen und bei der Traktion bringt. Mit mehr Abtrieb hält man für gewöhnlich auch den generierten Windschatten im Auge, aber da hier in Monaco ein Überholen ohnehin fast unmöglich ist nehmen wir diese niedrigere Effizienz in Kauf."
Ansonsten richtet man alles darauf aus, Grip in den langsamen Kurven zu haben. "Wir erreichen auf dem Kurs ohnehin nicht die Endgeschwindigkeit, daher fahren wir eine eher weiche Aufhängungsvariante. Die schlechten Straßen mit vielen Buckeln machen das aber auch nötig. Dabei muss die Aufhängung sehr unabhängig sein, damit ein Rad beim Überfahren einer Stelle nicht alle anderen drei Räder beeinflusst. In der Formel 1 wird dieser Effekt jedoch durch die harten Drehstabilisatoren verhindert. In Monaco fahren wir daher die weichsten Federn und Stabilisatoren."
Die niedrigen Grip-Verhältnisse in Monaco sorgen auch dafür, dass den Fahrhilfen eine besondere Bedeutung zufällt. "Die Traktionskontrolle wird sehr vorsichtig eingestellt, um durchdrehende Räder zu vermeiden. Aber sie darf nicht zu aggressiv sein, um ein Untersteuern zu generieren", so Symonds. "Auch das Differenzial muss so eingestellt werden, dass das Durchdrehen von nur einem Rad minimiert wird, der Fahrer aber immer noch die gewünschte Kontrolle hat."
Ist alles zur Zufriedenheit eingestellt, kommt ein neues Problem: Die Strecke ändert sich stetig. "Das Gripniveau steigt von Runde zu Runde", erklärte er. "Und da die Fahrer viel arbeiten müssen, können sie oft nicht genau sagen, was das Auto macht und wo sie Zeit verlieren. Die Erfahrung spielt in Monaco bei einem guten Ergebnis eine große Rolle, mehr als auf anderen Kursen."

