Renault: Favorit in Monte Carlo?
Nach dem Podestplatz in Barcelona möchten Jarno Trulli und Fernando Alonso den Aufwärtstrend in Monaco fortsetzen
(Motorsport-Total.com) - Bereits im letzten Jahr zählte man Renault vor dem Großen Preis von Monaco zu den Favoriten für das Rennen im Fürstentum. Doch nach den 78 Rennrunden in den Straßen von Monte Carlo kamen Fernando Alonso und Jarno Trulli auf den Plätzen fünf und sechs in das Ziel. Zumindest diese Bilanz möchten die beiden Piloten verbessern, auch wenn Renault wieder von einigen Beobachtern als Spitzenkandidat für einen Sieg gesehen wird.

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Jarno Trulli möchte auch in Monaco wieder jubeln können
"Bisher hatte das Team einen sehr starken Saisonstart, und auch für mich ist es der beste Beginn seit ich bei Renault bin", erklärte Jarno Trulli, der in Barcelona erstmals in dieser Saison auf dem Siegerpodest stand, und das ohne Ausfälle der anderen. "Da war kein Glück dabei, keine Geschenke der anderen Teams. Als Team sind wir stark, wir haben eine perfekte Zuverlässigkeit und unsere Motivation für Monaco ist hoch."#w1#
"Die Atmosphäre ist nett, weil viele Leute da sind, auch viele Renault-Fans", so der Italiener über das anstehende Rennen. "Es ist ein wenig unkomfortabel, weil der Platz beschränkt ist, aber in diesem Jahr dürfte sich das mit dem neuen Boxenkomplex verbessern. Was das Arbeiten angeht, so ist Monaco seltsam. Anstatt das optimale Setup zu erarbeiten, konzentriert man sich darauf, dass das Auto funktioniert und das tut, was man will. Man braucht ein gutes Auto, das haben wir, aber der Fahrer gibt den Ausschlag. Man muss überall Kompromisse eingehen, aber um schnell zu sein, braucht man ein hundertprozentiges Vertrauen in das Auto."
Jarno Trulli erwartet gutes Rennen
Genaue Vorstellungen über die Leistungsfähigkeit in Monte Carlo hat Trulli indes nicht, oder möchte sie nicht verraten. "Wir werden erst sehen, wie schnell wir sind, wenn wir auf der Strecke sind, aber der Kurs sollte uns liegen", erklärte er. "Auch wenn das Layout gleich bleibt, so ist Monaco in jedem Jahr anders. Wir haben in Barcelona mit dem Auto einen Fortschritt erzielt und im Rennen war es sehr konstant. Das könnte ein gutes Rennen für uns werden, aber es gibt zu viele Unbekannte, um eine genaue Vorhersage treffen zu können."
Fernando Alonso musste bei seinem Heimrennen nicht beiden Ferraris sondern auch seinem Teamkollegen den Vortritt lassen, doch in Monaco möchte der Spanier das Blatt wieder wenden. "Natürlich war ich enttäuscht, bei meinem Heimrennen nicht auf dem Podest zu stehen, aber ich fuhr die drittschnellste Rennrunde, nur eine Zehntel langsamer als Michael Schumacher, unser Auto zeigte also eine gute Leistung. Um diese Leistung aber konstant nutzen zu können, müssen wir daran arbeiten, uns weiter vorne zu qualifizieren. In Monaco wird das noch wichtiger, da man nur schwer überholen kann. Wenn wir hinter langsameren Autos stecken, dann wird es schwieriger nach vorne zu kommen als auf jedem anderen Kurs."
Fernando Alsonso und die "Stress-Strecke" in Monaco
Alonso wird zum dritten Mal im Fürstentum starten, doch auf seine Erfahrung allein möchte der 22-Jährige nicht bauen. "Das Rennen unterscheidet so stark von den anderen, dass wir keine Vorhersagen treffen können, ehe wir nicht am Donnerstag mit dem Fahren begonnen haben", erklärte er. "Es wichtig, den Kurs gut zu kennen, Erfahrung dort zu haben, die Streckenänderungen zu kennen und zu wissen, wie man das Auto abzustimmen und mit den Herausforderungen umzugehen hat. Der Grip wird stetig besser, wenn man nicht die Erfahrung hat, sich daran anzupassen, dann kann das einen überraschen. Außerdem ändert sich die Strecke durch den freien Tag enorm. Am Samstagmorgen muss man alles nochmal lernen."
Auch wenn der Straßenkurs bei Fahrern durchaus beliebt ist, als Lieblingsstrecke bezeichnen Monaco nur wenige. "Man ist im Auto so gefordert, die ganze Zeit, an jedem Ort auf der Strecke, dass es schwer ist, daran Gefallen zu finden", so Alonso. "Man muss sich im Rennen immer voll konzentrieren, weil jeder Fehler das Aus bedeutet. Für mich ist der erste Sektor der beste Teil des Kurses, mit den schnelleren Kurven 'Massenet' und 'Casino Square'. Aber die Strecke in Monaco ist eher ein herausfordernder Kurs als einer, der Spaß macht."

