• 19.09.2007 20:15

  • von Adrian Sutil

Sutil: "Ein fast perfektes Wochenende"

In seiner Kolumne berichtete Adrian Sutil über das Rennen in Spa-Francorchamps, das ihm vom Start bis zum Ziele jede Menge Spaß und Freude bereitet hat

(Motorsport-Total.com) - Auf den Grand Prix in Spa-Francorchamps hatte ich mich riesig gefreut und abgereist bin ich auch mit einem Lächeln im Gesicht. Denn dieses Rennen hat Spaß gemacht, so habe ich mir die Formel 1 vorgestellt.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil vor Jarno Trulli

Adrian Sutil vor Jarno Trulli: Endlich machte es mal richtig Spaß!

Unser Auto fühlte sich von Anfang an sehr gut an und gerade in Bezug auf den Topspeed, an dem es bisher mangelte, sah es richtig gut aus. Es kommt sicher dazu, dass ich die Strecke mag und sie mir auch liegt.#w1#

Schnelle Kurven und flüssige Passagen, die auch ein wenig Mut brauchen, um sie richtig schnell zu fahren - so stelle ich mir eine Rennstrecke vor. Sicherlich ist Spa nicht so modern wie die neuen Rennstrecken, dafür ist es eben noch eine dieser Strecken, die man als Rennfahrer einfach lieben muss. Auch wenn ich ein wenig auf Regen gehofft hatte, war ich am Ende nicht traurig, dass es trocken blieb.

Adrian Sutil

Adrian Sutil: Vom Golfprofi hab es ein paar Tipps zum Schlagen Zoom

Samstagabend nach dem Qualifying hatte ich einen Fototermin mit Paul Casey, einem der besten Golfer der Welt. Er hat mir ein paar Golfschläge gezeigt, die ich dann auch direkt geübt habe. Zum Profigolfer wird es nicht mehr reichen, aber wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, würde ich gerne ein paar Stunden nehmen und Golf lernen. Ich glaube, das könnte mir Spaß machen und ein guter Ausgleich zur Formel 1 sein.

Gestartet wurde am Sonntag von Platz 19 auf weichen Reifen. Mein Plan war es, in der ersten Runde direkt nach dem Start den Berg runter zur 'Eau Rouge' so viel Schwung wie möglich mitzunehmen und auf dem Bergaufstück Plätze gutzumachen. Das ging leichter als ich dachte.

David Coultard und Adrian Sutil

Gleich in der ersten Runde zog Adrian Sutil an einigen Gegnern vorbei Zoom

Aus der ersten Runde kam ich als 15. wieder und hatte noch ein paar Autos vor mir, die ich mir noch holen wollte. Nach fünf Runden war ich Zwölfter. Vor mir Coulthard, hinter mir Trulli. Coulthard war auf der Geraden auch sehr schnell, was es echt schwierig machte, sich anzugreifen.

Ich habe mich immer wieder mal neben ihn gesetzt, aber leider hat es nicht gereicht, vorbeizukommen, was mich sicher ein bis zwei Plätze gekostet hat. Denn zu der Zeit hätte ich schneller fahren können und Zeit auf die Einstopper gut machen können. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass David Coulthard nicht schlecht gestaunt hat, als er mich im Spiegel formatfüllend hinter sich gesehen hat. Einen Spyker hat er sicher nicht so schnell hinter sich erwartet.

Adrian Sutil

Mit dem B-Modell "flog" Sutil über die belgische Ardennen-Strecke Zoom

Der Kampf mit Trulli und Coulthard war klasse und zu jeder Zeit fair. Die letzten Runden hatte ich Sato hinter mir, der nochmal alles gegeben hat, um an mir vorbeizukommen. Aber da gab es keine Chance, mein Auto war bis zur letzten Runde prima und Sato musste sich mit Platz 15 zufrieden geben. Großes Lob und Dank an mein Team und an Mike Gascoyne, der für das neue Auto ja verantwortlich ist. Jetzt müssen wir darauf aufbauen und weiterentwickeln.

Mit Platz 14 sind wir im Team sehr glücklich, haben wir doch einige Autos hinter uns gelassen. Das Fazit kann nur lauten: mit dem neuen Auto haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt kommt mein "zweiter Heim-Grand-Prix" in Fuji.

Ganz in der Nähe der Rennstrecke habe ich ein Jahr gelebt und einige Rennen gewonnen. Ich freue mich auf Japan und meine Freunde, die ich dort noch habe. Mal sehen, ob wir ein ähnlich gutes Rennen in Fuji hinbekommen. An mir soll es nicht liegen.

Adrian Sutil