Sutil: "Mit Sicherheit das bisher beste Rennen!"
Der Spyker-Pilot im Team-Interview über das erste "nicht langweilige" Rennen seiner Saison und seine packenden Duelle mit Gegnern in Belgien
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hattest in Spa ein fantastisches Rennen. Wie sehr hast du es genossen?"
Adrian Sutil: "Ja, es war ein sehr gutes Rennen. Mit Sicherheit das bisher beste Rennen! Es ist schön zu sehen, dass das Auto der B-Spezifikation besser funktioniert und wir nun ein paar Erfolge haben können. Das gesamte Rennen über waren wir bei der Musik, wir kämpften."

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Adrian Sutil hatte in Spa-Francorchamps im Rennen jede Menge Spaß
Frage: "Du hast in Monza zwei Stopps probiert und es hat nicht wirklich funktioniert, aber dieses Mal hattest du wirklich eine Chance, dir mit den anderen ein Rennen zu liefern..."
Sutil: "Ja, wir fuhren mit zwei Stopps, und ich war überrascht, dass so viele Autos auf einem Stopp waren. Ich denke, dass für uns zwei Stopps besser waren, und mit Sicherheit verlieh uns das die Chance, zu Beginn eine Menge Positionen gutzumachen."#w1#
"Ich hatte nicht erwartet, so viele Autos zu überholen - ich lag auf der 12. Position und fuhr wirklich konkurrenzfähige Rundenzeiten. Aber so war es. Meiner Meinung nach war das Rennen generell ein großer Schritt nach vorn."
Frage: "Die Strategie bedeutete natürlich, dass du leichter warst als andere Autos. Wie sehr hat dies geholfen?"
Sutil: "Ja, ich denke, dass die Leute dachten, dass wir wirklich leicht waren, aber wir waren normal unterwegs. Wir kamen später als so manch andere Autos an die Box. Es war unsere Leistung, die uns an die Spitze gebracht hat. Im vergangenen Rennen hofften wir auf regnerische Bedingungen oder das Safety Car, aber dieses Mal hatten wir wirklich eine Chance, ohne hoffen zu müssen, dass etwas passiert."
Frage: "Kannst du tatsächlich fühlen, dass das Auto der B-Spezifikation besser ist?"
Sutil: "Vor allem in der Qualifikation war es besser, wo wir auf den Geraden viel schneller waren, dort haben wir die meiste Zeit gewonnen. Auch im Rennen fuhren wir teilweise auf den Geraden mit den gleichen Geschwindigkeiten wie die Ferraris und McLarens. Aber nun brauchen wir mehr Abtrieb, dort müssen wir die Zeit finden."
Frage: "Eine Zeit lang hast du mit Fahrern mitgemischt, die Grands Prix gewonnen haben. Wie hat sich das angefühlt?"
Sutil: "Mit Sicherheit habe ich mit vielen erfahrenen Fahrern gekämpft, und es war wirklich schön, dabei zu sein und eine Chance zu haben. Die ganze Saison über hatte ich langweilige Rennen, ich fuhr immer alleine und beendete das Rennen als Zweitletzter oder Letzter."
Frage: "Wie hast du es geschafft, an Jarno Trulli vorbeizukommen?"
Sutil: "Ich lag direkt hinter Trulli, und jemand anderes lag vor ihm. Sie kämpften miteinander und Jarno blockierte ein wenig seine Räder in der ersten Kurve, ich konnte ihn mir aus diesem Grund vor der 'Eau Rouge' schnappen."
"Ich wusste, dass ich ihn am Ende der Geraden überholen muss, ich ging aus diesem Grund vor der 'Eau Rouge' vom Gas, stellte meinen Abstand her, und dann schnappte ich ihn mir nach der 'Eau Rouge' am Ende der langen Gerade. Er hatte keine Chance, mich wieder zu überholen, und das war im Hinblick auf unsere Strategie ein sehr hilfreiches Manöver."
Frage: "Es sah danach aus, als hättest du dasselbe mit David Coulthard probiert..."
Sutil: "Ja, er war auf der Gerade sehr schnell, er hatte vielleicht ein ähnliches Abtrieb-Niveau wie wir, er war aus diesem Grund im mittleren Sektor nicht so schnell, aber auf den Geraden sehr stark."
"Ich lag sehr nahe an ihm dran, es war nur eine Frage von ein paar weiteren Metern und ich hätte auch ihn überholen können. Aber das war ein schöner Anblick, in fast jeder Runde holte ich auf ihn auf und wir fuhren Seite an Seite. Es war wirklich schön, das zu tun."
Frage: "War es die richtige Entscheidung gewesen, das Rennen auf den weicheren Reifen zu beginnen?"
Sutil: "Wir mussten mit dem weichen Reifen anfangen, um einen guten Start mit mehr Haftung zu haben. Wir haben normalerweise Probleme damit, die Reifen auf Temperatur zu bekommen, besonders den härteren. Auf der Einführungsrunde kühlen sie so schnell und so stark ab, dass wir zu Beginn nicht mit den Harten fahren konnten."
Frage: "Wie war der letzte Rennabschnitt auf dem harten Reifen?"
Sutil: "Er veränderte die Balance ein wenig, aber die Rundenzeiten waren beinahe dieselben. Es war immer ziemlich schwierig zu fahren, das Haftungsniveau war niedrig, und die Auswirkung des Benzin-Gewichts ist in Spa sehr groß, die Abnutzung der Reifen ebenfalls. Man verliert also generell an Haftung. In Bezug auf die Balance war es fast gleich."

