• 20.09.2007 09:34

  • von Fabian Hust

Lauda: "Vom Typ her ist Alonso nicht ohne"

Der ehemalige Formel-1-Weltmeister über das Verhalten von Fernando Alonso als Angestellter des McLaren-Mercedes-Teams

(Motorsport-Total.com) - Die "Spionage-Affäre" bleibt nach wie vor in aller Munde. "So etwas Dreistes wie in diesem Fall, hat es soviel ich weiß, noch nicht gegeben", meint Ex-Formel-1-Pilot Niki Lauda im Interview mit der 'Welt'.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda fehlen selten die Worte, im Fall von Alonso schon...

Systematisch scheint Ex-Designer Mike Coughlan mit seinem Kollegen bei Ferrari, Nigel Stepney, in Kontakt gestanden zu haben, um seinerseits mit Testfahrer Pedro de la Rosa über die Informationen zu sprechen, der sich darüber wiederum mit Weltmeister Fernando Alonso unterhielt.

In den Augen des Österreichers ist es normal, wenn ein Rennfahrer mit "egoistischer Brutalität" um den WM-Titel fährt, so wie er das zuletzt nach dem Start in Belgien gegen seinen Teamkollegen tat: "Das hätte ich früher genauso gemacht. Aber dass Fernando Alonso hinter den Kulissen Politik betreibt, ist eine andere Sache."#w1#

Dass der Spanier seinem Team eröffnete, er habe das Auto um sechs Zehntelsekunden pro Runde schneller gemacht und erwarte, dass das Team Lewis Hamilton zurückpfeift, das gehe zu weit: "Als Rennfahrer wollte ich immer nur mit aller Härte im Rennauto meinen Kollegen bekämpfen, aber sicher nicht mit Politik meine Position verbessern - bis zur Erpressung."

Man erinnere sich an die vergangene Saison, als Alonso mitten im Kampf um den WM-Titel gegen Ferrari auf sein Team - damals noch Renault - losging und öffentlich über die Franzosen schimpfte: "Vom Typ her ist er nicht ohne", urteilt Lauda, der auch nicht verstehen kann, dass der Rennfahrer aus Oviedo immer wieder versichert, 2008 in der Formel 1 zu fahren, dass er aber nicht beteuert, dass er dies bei McLaren-Mercedes tun wird.

Diskussionen über die Härte der Bestrafung des Teams seien "sinnlos", wie Lauda erklärt: "Für die Sportregeln ist allein die FIA zuständig. Und die hat in ihrem gelben Buch Regeln aufgestellt, die für alle Teilnehmer gelten. Da gibt es keine Strafauflistung wie im normalen Recht. Man weiß also nicht vorab, wie man bestraft wird, wenn man etwas falsch macht. Damit hat die FIA alle Rechte zu entscheiden, was immer sie will."