Stoddart: Yoong noch diese Saison im Minardi
European-Minardi-Teamchef Paul Stoddart hat erklärt, dass man Alex Yoong noch in dieser Saison einsetzen möchte
(Motorsport-Total.com) - Das European-Minardi-Team macht zur Zeit keinen Hehl daraus, dass man mit den Leistungen von Tarso Marques nicht zufrieden ist, der schon einmal zwischen 1996 und 1997 für das Team fuhr, ohne einen Punkt holen zu können. Der zugegebenermaßen extrem gute Teamkollege Fernando Alonso stielt seinem erfahrungsmäßig deutlich überlegenen Teamkollegen ständig die Show. Marques' Sponsorenquellen sind versiegt und somit wird sich der Brasilianer bald nach einem neuen Cockpit umsehen müssen.

© Alex Yoong International Ltd.
Alex Yoong soll Tarso Marques noch in dieser Saison ersetzen
Nachfolger soll der Malaie Alex Yoong werden, den das Team momentan von einigen Möglichkeiten als beste Lösung erachtet. Rund 10 Millionen Mark müsste der 24-Jährige auftreiben, will er für Minardi fahren. Und genau hier liegt momentan die Schwierigkeit: "Wir müssen eine Menge Dinge erledigen, bevor es Realität wird", erklärt Manager Munger gegenüber 'Reuters'. "Minardi ist an Alex interessiert und es ist die Frage, ob Minardi und wir bei den diversen Problemen Land sehen werden."
Teamchef Paul Stoddart spricht mittlerweile ganz offen über den bevorstehenden Fahrerwechsel, der Minardi Geld und konkurrenzfähigere Zeiten einbringen soll: "Ich denke, dass er eine gute Chance hat, schon in dieser Saison zu fahren, aber es wird nicht in Silverstone sein", so der Australier gegenüber der 'New Straits Time'. "Ich denke, das wäre zu viel verlangt, zu früh und möglicherweise unfair gegenüber Alex. Die Formel-1-Autos sind völlig anders als ein Formel-3000-Auto oder ein Formel Nippon, also benötigt er ein paar Stunden im Auto, er muss testen und dann werden wir entscheiden, ob es gut sein wird, wenn wir ihn in das Auto setzen. Das könnte schon in Ungarn sein, vielleicht aber auch erst beim Indianapolis-Grand-Prix. Das hängt von Alex ab. Wenn er bereit ist, dann werden wir ihm die Möglichkeit geben."
Momentan muss das Management des jungen Malaien noch ein paar Probleme aus der Welt schaffen. Das sind zum einen die finanziellen Mittel, aber auch bestehende Verpflichtungen in der Formel Nippon gegenüber Yoongs Team und den Sponsoren sowie die Tatsache, dass der 24-Jährige noch die Superlizenz erwerben müsste. "Ob wir schon in Silverstone oder Deutschland oder Ungarn fahren können, das muss noch bestimmt werden", klingt sein Manager aber optimistisch. "Es wird davon abhängen, wie viele Möglichkeiten wir ausschöpfen können."
Yoong selbst weist daraufhin, dass er momentan ein Formel-Nippon-Pilot ist: "Vielleicht starte ich mein erstes Rennen für Minardi in der nächsten Saison, ich hoffe aber schon davor", wird der Malaie auf seiner Homepage zitiert. "Wenn der Vertrag zustande kommt, dann ist es nicht nur Alex Yoong, der in das Auto steigt, sondern ein Malaie, der in ein Formel-1-Auto steigt. Als ich vor zehn Jahren mit dem Rennsport begann, da sagte ich zu mir selbst, dass es für einen Malaie nicht unmöglich ist, in die Formel 1 zu kommen. Es für einen Malaie immer möglich, all das zu tun, was er möchte."

